Silvesterfeuerwerk Polizei will konsequent gegen verfrühtes Böllern vorgehen
Erst am Silvesterabend ist das Zünden von Böllern und Raketen erlaubt. Doch kaum ist der Verkauf gestartet, kracht es in Berlin an vielen Orten. Die Polizei will das nicht dulden.
Berlin - Berlins Polizei will bei verbotener Böllerei vor der Silvesternacht hart durchgreifen. Bei schweren Übergriffen werde geprüft, ob die Täter über den Jahreswechsel in Gewahrsam genommen werden können, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel im RBB-Inforadio. Die Voraussetzungen dafür seien hoch. „Aber wenn wir solche Täter aufgreifen, werden wir sie auch über Silvester durchaus in Gewahrsam nehmen.“
Seit dem offiziellen Verkaufsstart von Feuerwerk am Samstag wird in Berlin mit Einbruch der Dunkelheit bereits kräftig geböllert. Erlaubt ist das aber erst am Silvesterabend ab 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 7.00 Uhr. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld bis zu 10.000 Euro.
Feuerwerkskörper haben laut Polizei bereits kleinere Brände verursacht. Vor allem Müllcontainer waren demnach betroffen. In Schöneberg wurden Passanten und Autofahrer an der Potsdamer Straße aus einem Haus heraus mit Böllern und Raketen beschossen.
Böller und Raketen auf Passanten geschossen
Im Bezirk Neukölln, wo erfahrungsgemäß viel geböllert wird, verfolgten Polizei und Ordnungsamt den Verkaufsstart nach den Angaben besonders intensiv. In der High-Deck-Siedlung am Ende der Sonnenallee beobachteten Beamte zudem das nachfolgende Geschehen, um vorzeitige Knallerei zu verhindern. Dabei wurde nach Angaben eines Polizeisprechers 192-mal Pyrotechnik sichergestellt. Es habe eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegeben, vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung wurden registriert.
Straftaten trotz massivem Polizeiaufgebot
Mit einem massiven Polizeiaufgebot sollen in der Silvesternacht Ausschreitungen und Angriffe auf Rettungskräfte verhindert werden. Insgesamt 4.000 Polizisten und Polizistinnen - auch aus anderen Bundesländern - werden dafür laut Slowik Meisel im Dienst sein. Statt 180 Funkwagen sind nach ihren Angaben 240 unterwegs.
Gleichwohl rechnet die Polizeipräsidentin mit Straftaten und „Exzessen mit Pyro“ wie es sie auch in der Silvesternacht vor einem Jahr gab. „Leider wird es wieder unsachgemäße Handhabung von Pyro geben kombiniert mit Alkohol und Drogen - davon gehen wir natürlich aus“, sagte sie. Die Polizei wolle jedoch deutlich ihre Reaktions- und Durchsetzungsfähigkeit zeigen und Rettungskräfte vor Angriffen schützen.