Prozesse Prozess nach tödlichem Beziehungsstreit beginnt im April
Eine Oktobernacht 2024, zwei Partner streiten. Dann soll die Frau den Mann mit dem Auto überfahren und mehr als 50 Meter mitgeschleift haben. Nun beginnt der Prozess am Landgericht Dessau-Roßlau.

Dessau-Roßlau - Wegen eines tödlichen Beziehungsstreits steht eine 47-Jährige ab dem 15. April (12.30 Uhr) vor dem Landgericht Dessau-Roßlau. Laut Anklage soll sie ihren Lebensgefährten mit einem Auto überfahren und tödlich verletzt haben – mit mindestens bedingtem Tötungsvorsatz.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 27. Oktober vergangenen Jahres. Beide sollen laut Staatsanwaltschaft unter Alkohol- und Drogeneinfluss „heftig“ gestritten haben. Als die Frau mit ihrem Auto wegfahren wollte, habe sich der Mann auf die Motorhaube gesetzt, um sie aufzuhalten. Doch sie soll stark beschleunigt und etwa 45 Meter zurückgelegt haben, wobei der Mann unter das Fahrzeug geriet und mitgeschleift wurde.
Mann erstickt an Thoraxkompression
Nach Angaben der Ermittler hielt die Frau kurz an und stieg aus. Dann soll sie erneut losgefahren sein und den Mann, der noch unter dem Fahrzeug eingeklemmt war, weitere sieben Meter rückwärts mitgeschleift haben. Der Mann erstickte laut Rechtsmedizin an einer Thoraxkompression, also an einem Zusammendrücken des Brustkorbs.
Der Angeklagten wird Totschlag, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr sowie Trunkenheit im Verkehr vorgeworfen. Für den Prozess sind vorerst neun Termine bis Anfang Juni angesetzt.