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Veranstaltung Raumpioniere treffen auf Großstädter in Hoyerswerda

Landidylle gegen Großstadtfrust: Arielle Kohlschmidt und Jan Hufenbach werben als „Raumpioniere“ im östlichsten Zipfel Sachsens für ein Leben in der Lausitz. Wie ist das Interesse?

Von dpa 01.05.2023, 09:31
Jan Hufenbach und Arielle Kohlschmidt in ihrem Raummobil, einer roten Feuerwehr.
Jan Hufenbach und Arielle Kohlschmidt in ihrem Raummobil, einer roten Feuerwehr. Miriam Schönbach/dpa/Archiv

Hoyerswerda - Die Kulturfabrik in Hoyerswerda öffnet am Samstag (6. Mai) für Interessierte, die es in den ländlichen Raum zieht, zur „Landebahn für Landlustige“. Den Veranstaltern liegen mehr als 100 Anmeldungen vor - darunter zu einem großen Teil aus Berlin. „Durch Pandemie, Energiekrise und steigende Lebenshaltungskosten in den Städten ist das Interesse am Landleben deutlich gestiegen“, sagt Mitorganisatorin Arielle Kohlschmidt, die mit ihrem Partner Jan Hufenbach seit 2015 die Raumpionierstation Oberlausitz betreibt.

In Klein Priebus, einem kleinen Dorf an der deutsch-polnischen Grenze, berät das Paar Menschen, die überlegen, aufs Land zu ziehen. „Es ist normaler geworden und zählt als Option für die Lebensplanung“, schätzt Kohlschmidt ein. Städter wüssten mittlerweile, dass es sehr wohl Jobs in den ländlichen Räumen gebe. Außerdem habe sich Homeoffice zunehmend etabliert.

Die Bilanz der Raumpionierstation an der Neiße weist eigenen Angaben zufolge mehrere Hundert Beratungen seit 2018 aus, die meisten davon am Telefon und per E-Mail. Etwa 15 Prozent der Interessierten kommen vor Ort. Rückmeldungen, ob sich jemand später tatsächlich in der Region niederlässt, blieben die Ausnahme. „Wir erfahren das eher zufällig“, räumt Kohlschmidt ein.

Die „Landebahn für Landlustige“ gab es bereits in Weißwasser, Görlitz und Bad Muskau. Zuzüglerinnen und Rückkehrer trafen dabei zum persönlichen Austausch auf Menschen, die den Schritt aufs Land wagen wollen. Nun holt die Kulturfabrik Hoyerswerda das Veranstaltungsformat in die eigenen Räume, um Initiativen vorzustellen, die das Leben in der sich wandelnden Stadt bereichern, hieß es. Die Zahl der Einwohner schrumpfte von mehr als 70.000 zu DDR-Zeiten auf rund 31 000. Ein Beispiel für breites zivilgesellschaftliches Engagement sei heute die Initiative der „Mitmachstadt“ mit mehreren Einzelprojekten.