Schifffahrt Reedereien klagen über Berichtspflichten
Die Vorgaben nehmen laut dem Branchenverband zu. Dieser fordert eine Vereinfachung. Die Schifffahrtsunternehmen könnten sich keine eigene Abteilung für Bürokratie leisten.

Hamburg - Vor der Bundestagswahl am Sonntag klagen die deutschen Reedereien über Berichtspflichten. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg verweist darauf, dass Schifffahrtsunternehmen Daten auf nationaler, europäischer und globaler Ebene melden müssten. Angaben müssten oft mehrfach eingetragen werden. Es gebe unterschiedliche Systeme und abweichende Fristen.
Der VDR spricht von „Bürokratieflut“ und unzumutbarem Aufwand. Der Verband fordert, die Vorschriften zu vereinfachen. Die neue Bundesregierung müsse sich dafür einsetzen. „Unsere Unternehmen können sich keine eigene Abteilung für Bürokratie leisten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des VDR, Martin Kröger.
Der VDR erklärt den Arbeitsaufwand unter anderem mit mehreren EU-Gesetzen, an die die Reedereien sich halten müssen. Diese regeln die Aufnahme der Schifffahrt in den Emissionshandel, die Treibhausgasintensität von Treibstoffen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Kleine und mittelständische Reedereien machen dem VDR zufolge 80 Prozent der deutschen Schifffahrt aus. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben rund 200 Mitgliedsunternehmen, die den größten Teil der deutschen Handelsflotte stellten.