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Sachsen-Anhalt Reformpläne: Netzentgelte könnten sinken

Lange hat Sachsen-Anhalt die im Vergleich hohen Netzentgelte kritisiert. Jetzt gibt es konkrete Reformvorschläge zur Entlastung.

Von dpa 02.12.2023, 10:26
Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot.
Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt könnten die Stromkosten durch eine Reform der Netzentgelte nach Darstellung der Landesregierung sinken. Energieminister Armin Willingmann begrüßte am Samstag entsprechende Pläne der Bundesnetzagentur. Das Eckpunktepapier weise in die richtige Richtung, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Die aktuell sehr ungerechte Verteilung der Kosten für den Netzausbau könnte nach dem Modell weitgehend behoben werden.“ Sachsen-Anhalt und andere Bundesländer im Osten und Norden würden seit Jahren für den frühzeitigen Ausbau Erneuerbarer Energien bestraft.

Gut ein Fünftel des Strompreises entfällt laut Energiewirtschaftsverband BDEW auf die Netzentgelte. Das Geld wird in den Ausbau der Stromnetze investiert. Es gibt jedoch starke regionale Unterschiede in Deutschland. Vor allem in ländlich geprägten Regionen und in Ländern mit einem hohen Ausbau an Erneuerbaren Energien sind die Kosten höher. Die Energieminister der Länder hatten daher bei ihrer Herbstkonferenz in Wernigerode Ende September auf eine Änderung der Netzentgelte gedrängt. Willingmann hatte damals erklärt: Ein Haushalt in Sachsen-Anhalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden Strom müsste derzeit 365 Euro Netzentgelte im Jahr bezahlen, während es in Bayern 323 Euro und in Bremen nur 254 Euro seien. In Schleswig-Holstein seien es sogar 480 Euro.

Die Bundesnetzagentur hatte am Freitag erste Vorschläge für eine Reform der Netzentgelte vorgestellt. Laut den Eckpunkten wären derzeit 17 der insgesamt rund 870 Netzbetreiber berechtigt, ihre Mehrkosten auf alle Stromverbraucher in Deutschland umzulegen. Diese 17 Betreiber versorgten rund 10,5 Millionen Netzanschlüsse.