Verkehr Risse und Drahtbrüche – Stadt sperrt Brücke in Magdeburg
Schäden an Spanngliedern zwingen zur Totalsperrung der Brücke am Damaschkeplatz mitten in der Innenstadt. Betroffen sind alle Verkehrsarten.

Magdeburg - Wegen erheblicher Schäden ist die Brücke des Magdeburger Rings über den Damaschkeplatz ab Dienstag vollständig gesperrt. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, werden auch die darunterliegenden Bereiche aus Sicherheitsgründen für den gesamten Verkehr gesperrt. Betroffen seien Autos, Straßenbahnen, Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgänger.
Die Polizei teilte auf der Plattform X mit: „Ab morgen werden in Magdeburg alle Verkehrsteilnehmer viel Geduld brauchen. Umfahrt den Bereich weiträumig und kalkuliert mehr Zeit ein.“ Der Damaschkeplatz befindet sich in der Innenstadt, unweit des Hauptbahnhofs.
Experten: Lage kritisch
Demnach wurden bei einer Sonderprüfung an mehreren Spanngliedern der Brücke zahlreiche Risse und Drahtbrüche festgestellt. Experten stuften die Lage bei einer kurzfristigen Auswertung am Montagnachmittag als kritisch ein. Eine Reparatur sei nicht mehr möglich, der Rückbau werde nun vorbereitet.
Die Stadt empfiehlt, den Bereich weiträumig zu umfahren. Für Autofahrer auf dem Magdeburger Ring ist in Richtung Norden die letzte Ausfahrt Zentrum/ZOB, in südlicher Richtung die Abfahrt zur Bundesstraße 1 an der Albert-Vater-Straße. Fußgängerinnen und Radfahrer können auf die Brücke in den Glacisanlagen oder die B1 ausweichen.
Auswirkungen auf Straßenbahnen
Den Magdeburger Verkehrsbetrieben zufolge hat die Sperrung „weitreichende Auswirkungen auf die Linien der MVB“. „In erster Reaktion werden die Straßenbahnlinien über den Südring und Hasselbachplatz umgeleitet“, hieß es. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Ankündigung könne es zu Verspätungen kommen.
Wie schnell ein provisorischer Ersatzbau zur Verfügung stehen kann, wird laut Stadtverwaltung derzeit geprüft.
Brücke aus 70-er Jahren
Der Magdeburger Ring ist eine Schnellstraße, die durch die Stadt führt. Sie wird meist Tangente oder Ring genannt. Der Bau begann 1970, mitsamt Autobahnanschluss wurde die Trasse 1975 fertiggestellt.
Nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke war in Magdeburg veranlasst worden, dass das Material an drei Spannbetonbrücken des Rings geprüft wird. An den Brücken wurde laut Stadt sogenannter Henningsdorfer Spannstahl verbaut, bei dem das Risiko einer sogenannten Spannungskorrosion besteht. Dieser Spannstahl wurde auch an der Dresdner Carolabrücke verbaut.