1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. VW-Sparpläne: Sachsen will Autoindustrie unterstützen

VW-Sparpläne Sachsen will Autoindustrie unterstützen

Auch die sächsische Autobranche ist von den VW-Sparplänen betroffen - mit großflächigen Auswirkungen auf die Zulieferer. Laut Wirtschaftsministerium ist das ein Rückschlag für den Freistaat.

Von dpa Aktualisiert: 13.03.2025, 16:27
In Zwickau will VW künftig nur noch zwei Audi-Modelle fertigen (Archivbild).
In Zwickau will VW künftig nur noch zwei Audi-Modelle fertigen (Archivbild). Hendrik Schmidt/dpa

Reinsdorf - Die Automobilindustrie in Sachsen soll laut Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) weiter Unterstützung bekommen. „Wir brauchen Rahmenbedingungen, die die Automobilbranche insgesamt stärken. Daran arbeitet der Freistaat gemeinsam mit der Wirtschaft“, sagte Kretschmer laut einer Mitteilung bei einem Treffen mit Automobilzulieferern in Reinsdorf (Landkreis Zwickau). 

Er habe in Berlin und Brüssel immer wieder für wichtige Weichenstellungen geworben. Nötig sind laut Kretschmer eine Fristverlängerung für die CO2-Flottengrenzwerte und mehr Technologieoffenheit.

VW reduziert Produktion in Zwickau

Wegen Absatzproblemen will Volkswagen bundesweit 35.000 Jobs abbauen. Auch die sächsischen Standorte sind betroffen. Im E-Auto-Werk Zwickau wird die Fertigung auf zwei Audi-Modelle eingedampft. Bisher werden dort auch ID-Modelle sowie der Cupra Born gefertigt. VW plant außerdem, Zwickau zu einem Standort für das Recycling von Fahrzeugen zu machen.

Das Wirtschaftsministerium sieht die von VW angekündigte Produktionsverlagerung als Rückschlag für die sächsische Wirtschaft. Einige der Zulieferunternehmen seien unmittelbar an den Produktionstakt des Werks in Zwickau gebunden sind, sagte Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) laut Mitteilung. Es bedürfe individueller Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen.

Zulieferer drängen auf faire Chancen bei neuen VW-Modellen

Dirk Vogel vom Zuliefernetzwerk AMZ forderte von VW faire Chancen für das Werk Zwickau-Mosel bei der Vergabe neuer Fahrzeugmodelle. Die Zulieferer würden erwarten, dass der Konzern die Wirtschaftlichkeit als Basis für seine Entscheidungen nehme, nicht politischen Willen.

Aus Sicht des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) muss die Politik das Interesse der Endverbraucher mehr in den Mittelpunkt stellen. Um E-Autos attraktiver zu machen, müssten die Unsicherheiten im Lade-Netz, bei der Stromversorgung und bei den Energiepreisen ausgeräumt werden, sagte Geschäftsführer Jens Katzek der Deutschen Presse-Agentur. Die derzeitigen Herausforderungen sind demnach nicht auf VW begrenzt. „Ein "Masterplan Südwestsachsen" greift deshalb zur kurz“, so Katzek. Bestehende Transformationsstrukturen müssten weitergeführt werden.

Die Automobilbranche macht nach Angaben des Wirtschaftsministeriums mehr als ein Viertel des Industrieumsatzes in Sachsen aus. 2023 waren demnach 95.000 Menschen in dem Bereich beschäftigt. Neben den sechs Werken von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Porsche sind im Freistaat mehr als 800 Zulieferer tätig.