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Einbruchskriminalität Schlafendes Paar attackiert: Mutmaßlicher Räuber gesteht

Auf der Suche nach Beute steigt ein Mann über eine offene Balkontür in eine Wohnung in Berlin-Tempelhof ein. Als die Mieter aufwachen, sitzt der Fremde am Bett. Mit einer Nagelfeile habe er gedroht.

Von dpa 02.12.2024, 14:54
Weil er ein schlafendes Paar überfallen und beraubt haben soll, steht ein 28-Jähriger vor Gericht. (Symbolbild)
Weil er ein schlafendes Paar überfallen und beraubt haben soll, steht ein 28-Jähriger vor Gericht. (Symbolbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Nach einem Überfall auf ein schlafendes Paar steht ein 28-Jähriger wegen schweren Raubes vor dem Berliner Landgericht. Er soll über eine offene Balkontür in eine Wohnung eingedrungen sein. Mit einer Nagelfeile in der Hand hatte er laut Anklage einen 59-Jährigen geweckt und schließlich dessen 58-jährige Lebensgefährtin in den Schwitzkasten genommen. Im Prozess gestand der Angeklagte. Er habe die Tat begangen, allerdings habe er kaum Erinnerung daran.

Bei dem Geschehen am Morgen des 22. Juni in Berlin-Tempelhof soll der 28-Jährige beide Opfer mit dem Tode bedroht und Stichbewegungen in Richtung des 59-Jährigen gemacht haben. „Aufgrund der Gegenwehr ließ er schließlich doch von den beiden Geschädigten ab und flüchtete wieder zur Balkontür“, heißt es in der Anklage. Zuvor habe er noch ein Tablet und ein Mobiltelefon an sich genommen.

Mutmaßlicher Täter verlor Krankenkassenkarte 

„Als ich wach wurde, war er über mir und hielt mir eine Klinge an den Hals“, schilderte der 59-Jährige als Zeuge im Prozess. „Ich bringe dich um“, habe der Fremde gedroht. Bei der Klinge könne es sich um eine Nagelfeile gehandelt haben. Nach der Flucht des Täters habe er eine Krankenkassenkarte im Bett gefunden - „sie muss dem Mann im Gerangel aus der Hose gefallen sein“.

Der Angeklagte wurde kurz nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. In seinem Geständnis vor Gericht hieß es weiter, er sei damals gerade arbeitslos geworden, habe Drogen und Alkohol konsumiert. Er könne die Tat heute nicht mehr nachvollziehen, er sei damals nur mit sich selbst beschäftigt gewesen - „alles andere war mir egal“. Der Prozess wird am 9. Dezember fortgesetzt.