Weiter Winterwetter Schnee und Glätte bereiten Probleme auf Autobahnen
Quergestellte Laster und Blechschäden: Schnee und Glätte haben für einige Unfälle gesorgt, besonders auf den Fernstraßen im Nordwesten. In Braunschweig hat das Winterwetter noch andere Folgen.
![Schritttempo ist an einigen Stellen Niedersachsens angesagt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/11/25d371c7-7d1b-4030-9162-876b446bb2c6.jpeg?w=1024&auto=format)
Hannover - Schnee und gefrierender Regen haben viele Straßen in Niedersachsen in gefährlich glatte Rutschbahnen verwandelt. Zwar blieb ein großes Verkehrschaos aus, es gab aber an mehreren Orten Unfälle teils mit Verletzten, wie die Polizeidienststellen mitteilten. Betroffen waren demnach vor allem das Emsland, der Raum Oldenburg und die Region Hannover.
Mehrere Unfälle meldete die Polizei auf der Autobahn 29 nördlich von Oldenburg. Dort war am Morgen zunächst ein 55 Jahre alter Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug ins Rutschen gekommen. Der Laster stellte sich quer, es bildete sich ein Stau. Da mehrere Autofahrer das Stauende laut der Polizei nicht rechtzeitig erkannten, kam es zu Auffahrunfällen. Insgesamt wurden vier Menschen teils schwer verletzt. Die Autobahn war stundenlang gesperrt.
In der Nähe von Westerstede kam ein Fahrzeug mit Anhänger ins Schleudern, der Anhänger stieß mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Unfallfahrer in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Der Mann wurde von der Feuerwehr befreit und kam mit leichten Verletzungen vorsorglich in ein Krankenhaus.
Dutzende Unfälle im Westen Niedersachsens
In der Stadt und im Landkreis Osnabrück gab es bis zum Mittag insgesamt 19 wetterbedingte Unfälle, wie eine Polizeisprecherin sagte. In der Nähe von Hilter kam eine 24-Jährige mit ihrem Auto von der spiegelglatten Straße ab und kollidierte mit einem Baum. Die junge Frau wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Im Emsland und in der Grafschaft Bentheim kam es zu 25 Unfällen, die auf Schnee und glatte Straßen zurückzuführen waren. In den meisten Fällen wurden laut Polizei nur Autos beschädigt, Menschen wurden nur leicht verletzt.
Auch in der Region Hannover schneite es, besonders Nebenstraßen waren rutschig. Nach Auskunft eines Polizeisprechers gab es 23 Unfälle mit Glättebezug. Zudem habe es auch wegen des Warnstreiks von Bussen und Bahnen viel Stau gegeben. „Schwere wetterbedingte Unfälle hatten wir glücklicherweise nicht“, sagte der Sprecher. In Bremen gab es laut einem Polizeisprecher „keine wetterbedingte Verkehrslage“. Es habe lediglich etwas geschneit.
Ein anderes Problem bereitet der Schnee in Braunschweig: Aus Sorge um die Tragfähigkeit von Hallendächern infolge des Schneefalls sperrte die Stadt zwei Sporthallen. Bei einer vorsorglichen Untersuchung hätten Fachleute an den Hallendächern „mögliche strukturelle Schwachstellen“ festgestellt, teilte die Stadtverwaltung mit. „Bei Schneefall können erhebliche zusätzliche Dachlasten entstehen.“ Schulen, Sportvereine und Sportgruppen dürfen die Hallen deshalb vorerst nicht nutzen.
Deutscher Wetterdienst erwartet weiterhin Glatteis
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete zwischen dem Emsland und Osnabrücker Land örtlich bis zu zehn Zentimeter Schnee in sechs bis zwölf Stunden. Ansonsten bleibe es bei leichtem Schneefall. In der Nacht zum Mittwoch erwarten die Meteorologen stellenweise Glätte durch überfrierende Nässe, etwa im Süden Niedersachsens könne sich Glatteis bilden. Für Mittwoch und Donnerstag kündigte der DWD auch Schneefälle an.
Angesichts der aktuellen Wetterlage appellierte die Polizei an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrweise den Straßenverhältnissen anzupassen. Besondere Vorsicht sei in den frühen Morgenstunden geboten, da sich durch überfrierende Nässe unerwartete Glätte bilden könne, hieß es von der Polizei im Emsland. Empfohlen werden eine angepasste Geschwindigkeit, ein vergrößerter Sicherheitsabstand sowie vorausschauendes Fahren.