Berlinale 2025 Schüle, Makatsch & Co. – Zwischen Kino und Wahl-Countdown
Nach der Berlinale ist vor der Bundestagswahl. Viele Promis beziehen beim Filmfestival politisch Stellung. Sie haben Sorgen, spüren „Ohnmacht“, aber auch Hoffnung.

Berlin - Dieses Jahr fällt die Berlinale in die heiße Phase des Wahlkampfs - denn die Filmfestspiele enden am Tag der Bundestagswahl am 23. Februar. Das beschäftigt auch viele Schauspieler und Schauspielerinnen, die sich zum Teil gegen rechte Parteien positionieren oder sich allgemein Gedanken zur derzeitigen politischen Lage machen.
Emilia Schüle: Politikverdrossenheit ist lähmend
„Es ist wahnsinnig lähmend zu beobachten, wie die Demokratien so wahnsinnig angegriffen und geschwächt werden, während aber auch gleichzeitig so eine Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu beobachten ist“, sagte Schauspielerin Emilia Schüle der Deutschen Presse-Agentur. Das mache einen „sehr ohnmächtig“.
Ähnlich geht es auch Heike Makatsch, die bei einer Protestaktion auf der Medienboard Berlin-Brandenburg Party teilnahm: „Man kann nur hoffen, dass die Menschen aufwachen, dass sie nicht rechts wählen, dass sie sich die Wahlprogramme noch mal wirklich ganz genau anschauen“.
Bereits die Eröffnung der 75. Ausgabe der Berlinale war von politischen Statements bestimmt worden. Schauspielerin Iris Berben findet das gut: „Die Berlinale - sie war und ist ein politisches Fest“. Sie sei davon überzeugt, dass Kultur ein „Bindemittel“ sei und auch die Möglichkeit habe, die „Finger in die Wunde“ zu legen, betonte sie.
Karoline Herfurth: Kraft nicht vergessen
Neben der Sorge und Anspannung vor den Bundestagswahlen finden manche Promis auch optimistische Worte. „Ich glaube, es ist wichtig, nicht den Mut zu verlieren und seine Kraft nicht zu vergessen, die wir noch haben und die auch einzusetzen“, sagte Schauspielerin Karoline Herfurth. Gleichzeitig erschrecke es sie natürlich, was teilweise passiere, betonte sie.
Auch Herbert Grönemeyer gab sich zum Teil hoffnungsvoll. „Wir sind noch nicht geteilt“, betonte der Sänger bei der Eröffnungsfeier der Berlinale. „Noch steht das Haus. Und ich glaube, das wird auch noch in vier Jahren so stehen.“ Schauspieler Lars Eidinger stellte auf die Frage, wie es ihm in den schwierigen Zeiten gehe, die Gegenfrage: „Ich weiß nicht, waren die Zeiten mal leichter?“.
Der deutsche Fußball Torhüter Marc-André ter Stegen hofft, dass „die Leute wieder das Gefühl von Sicherheit haben“. Das sei seiner Meinung nach das Wichtigste. Es gelte vor allem, die Leute zu finden, die für Deutschland die richtigen Entscheidungen treffen würden. „Das ist - man hat es gesehen - historisch nicht immer leicht“, betonte der Torhüter.
Schweighöfer zu Politik in den USA: „Das ist die absurdeste Zeit“
Auch die internationale Politik beschäftigt manch deutsche Prominenz. Schauspieler Matthias Schweighöfer (43), der einen Zweitwohnsitz in Los Angeles hat, ist nach den Wahlen in den USA zum Teil besorgt: „Das ist die absurdeste Zeit, glaube ich. Also das ist einfach eine Wahnsinnszeit“, sagte Schweighöfer am Rande einer Berlinale-Feier.
Seitdem Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA gewählt wurde, sei er nicht mehr in den Staaten gewesen. „Ich bin mal gespannt, wie es wird, wenn wir wieder zurückfliegen“, sagte er.