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Bildung Schülerzahl in Niedersachsen steigt weiter

Immer mehr Kinder und Jugendliche gehen in Niedersachsen zur Schule. Kann die Einstellung neuer Lehrerinnen und Lehrer damit Schritt halten?

Von dpa 16.07.2024, 06:00
Nach den Sommerferien werden die Schulen in Niedersachsen noch stärker besucht sein als zuletzt. (Archivbild)
Nach den Sommerferien werden die Schulen in Niedersachsen noch stärker besucht sein als zuletzt. (Archivbild) Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - An Niedersachsens allgemein bildenden Schulen werden nach den Sommerferien rund 890.000 Schülerinnen und Schüler erwartet. Das prognostiziert das Kultusministerium in Hannover. Damit steigt die Schülerzahl weiter an: Im vergangenen Schuljahr gab es rund 877.000 Schülerinnen und Schüler, vor zwei Jahren gingen etwas mehr als 868.000 Kinder und Jugendliche zur Schule.

Noch im November hatte das Land für dieses Jahr allerdings eine Schülerzahl von 906.000 prognostiziert. Der Anstieg fällt also geringer aus, als erwartet worden war. Bis 2030 rechnete das Land im vergangenen Herbst sogar mit mehr als einer Million Schülern. Dass die Zahl in diesem Jahr niedriger ausfallen dürfte als prognostiziert, erklärt das Ministerium unter anderem damit, dass die Schätzung für geflüchtete Schulkinder im Vergleich zum Herbst nun um rund 10.000 nach unten korrigiert wurde.

Wie viele Kinder voraussichtlich eingeschult werden 

Als Erstklässler eingeschult werden dieses Jahr voraussichtlich rund 81.000 Jungen und Mädchen. Die Zahl, die auch davon abhängt, ob Eltern die Einschulung ihrer Kinder hinausschieben, liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. 

Den Wechsel von der Grundschule auf eine weiterführende Schule haben etwa 75.000 Schülerinnen und Schüler vor sich. Das sind etwas mehr als vor einem Jahr, als rund 73.000 Fünftklässler anfingen.

Lehrkräftemangel seit Jahren ein Problem

In den Lehrerzimmern dürfte es ebenfalls voller werden: In diesem Jahr wurden bisher 2.164 neue Lehrkräfte ausgewählt. Das sind zwar bislang weniger als im Vorjahr (2023: 2.563), aber mehr als die rund 1.700 Lehrkräfte, die im vergangenen Schuljahr aus dem Dienst ausgeschieden sind. Insgesamt unterrichten an Niedersachsens allgemein bildenden Schulen mehr als 71.000 Lehrerinnen und Lehrer.

Die geringe Unterrichtsversorgung von 96,9 Prozent - ein aus dem Verhältnis von Schülern und Lehrerstunden ermittelter Wert - ist in Niedersachsen seit Jahren ein Streitthema. Die Einstellungen zum neuen Schuljahr kommen laut Ministerium aber gut voran. 

Bisher knapp 1.200 neue Lehrkräfte für das neue Schuljahr

Ausgeschrieben hat das Land zum 1. August 1.466 Stellen. Dafür wurden bis zum 8. Juli bereits 1.193 Lehrkräfte ausgewählt, das entspricht 81 Prozent der ausgeschriebenen Stellen. Das Kultusministerium sieht darin einen guten Wert. 

„Wir sind zuversichtlich, dass noch einige Stellen in den kommenden Tagen und Wochen besetzt werden“, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Einstellungsverfahren werde zudem auch über den 1. August hinaus fortgeführt, sodass weitere Besetzungen erfolgen könnten.