Handball-Bundesliga SCM-Trainer: Anschlag in Magdeburg kann man nie abhaken
Die Geschehnisse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wirken nach. SCM-Trainer Wiegert gibt einen kleinen Einblick in sein Seelenleben und spricht über den Versuch der Aufarbeitung.
Magdeburg - Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember hat auch das Leben von SCM-Trainer Bennet Wiegert verändert. „Ich bin in dieser Stadt geboren, es ist meine Heimatstadt. Ich bezweifle, dass man da jemals drüber wegkommt. Es wird uns das ganze Leben irgendwie begleiten“, sagte der Coach des Handball-Bundesligisten in einer Medienrunde vor dem ersten Spieltag nach der WM-Pause. Der SC Magdeburg spielt dabei am Samstag beim THW Kiel.
Mit und in der Mannschaft wurde darüber gesprochen. „Wir sind in der Aufarbeitung jetzt so weit, dass ich uns in der Lage sehe, wieder Handball zu spielen“, sagte Wiegert. Der Anschlag gehöre nun zur Geschichte von Magdeburg dazu. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir so eine Geschichte niemals schreiben müssen“, betonte der Trainer.
Keine psychologische Hilfe in Anspruch genommen
Man müsse mit der Mannschaft so arbeiten, dass man es verarbeitet bekommt. „Aber abhaken kann man das nie“, sagte Wiegert. Die Bundesliga habe sich sehr solidarisch gezeigt. Es habe viele Gespräche mit Außenstehenden gegeben, die sehr geholfen hätten. Von psychologischer Unterstützung habe man erst einmal Abstand genommen, weil es keine Anzeichen gab, dass dies nötig sei. „Wir alle haben ja keine Erfahrung mit solchen Situationen. Wir haben versucht, es so zu regeln, wie man das als Laie macht, über Gespräche einen gewissen Abschluss der Situation zu finden“, sagte Wiegert.