Civis-Medienpreis Social-Media-Format über Israel und Gaza ausgezeichnet
Dieser Film dränge keine Meinung auf, sondern sorge vor allem für Empathie, meint die Jury. Der Civis-Hauptpreis geht 2024 ans Funk-Format „STRG_F: Israel und Gaza: Leben zwischen Terror und Krieg“.
Köln/Berlin - Ein Film über das Schicksal zweier junger vom aktuellen Nahost-Krieg betroffener Menschen hat die Hauptauszeichnung beim Civis-Medienpreis gewonnen. Der mit 15 000 Euro dotierte Hauptpreis „Civis Top Award“ gehe an das Social-Media-Format „STRG_F: Israel und Gaza: Leben zwischen Terror und Krieg“ (NDR/funk) von Manuel Biallas, Armin Ghassim, Lisa Hagen, Mariam Noori, Timo Robben und Sulaiman Tadmory, teilte am Montagabend die Civis-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa mit.
Die Produktion sei „im besten Sinne parteilich – sie schlägt sich entschieden auf die Seite von Empathie und Menschlichkeit“, begründete die Jury ihre Entscheidung. „Dem Publikum werden keine eigenen Einschätzungen aufgedrängt, sondern intensive Eindrücke und tiefe Einsichten geliefert, die es ermöglichen, sich eine eigene Meinung über die aktuelle Situation zwischen Israel und Palästina zu bilden.“
In dem gut halbstündigen Film geht es um die Deutsch-Israelin Yarden (35) und den Deutsch-Palästinenser Abed (27). Yarden wurde von der Hamas als Geisel nach Gaza verschleppt. Abed, zu Besuch bei seiner Familie, geriet in Gaza unter israelischen Raketenbeschuss.
Der Civis-Medienpreis wird seit 1988 verliehen. Er zeichnet jährlich Programmleistungen im Radio, Fernsehen und Internet aus, die sich mit den Themen Migration, kulturelle Vielfalt und entsprechend dem Zusammenhalt in Europa befassen. Vergeben wird der Preis in mehreren Kategorien. 2024 wurde er erstmals Rahmen der Digital-Konferenz re:publica in Berlin verliehen. „Im Wettbewerb um den Civis-Medienpreis 2024 waren annähernd 900 Programme aus erstmals allen 27 EU-Staaten und der Schweiz vertreten“, hieß es zudem.