1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Solarindustrie: Solarglashersteller bedroht - Minister schreibt an Habeck

Mutmaßlicher Anschlag in München

Solarindustrie Solarglashersteller bedroht - Minister schreibt an Habeck

Hohe Energiepreise und Billigimporte bedrohen den Solarglashersteller im brandenburgischen Tschernitz. Wirtschaftsminister Keller fordert den Bund und die EU zum Eingreifen auf.

Von dpa 13.02.2025, 15:58
Die Glasmanufaktur Brandenburg, Solarglashersteller in Tschernitz, ist akut gefährdet. Brandenburgs Wirtschaftsminister forder Hilfe vom Bund und der EU. (Archivbild)
Die Glasmanufaktur Brandenburg, Solarglashersteller in Tschernitz, ist akut gefährdet. Brandenburgs Wirtschaftsminister forder Hilfe vom Bund und der EU. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Potsdam/Tschernitz - Angesichts der unsicheren Zukunft für den Solarglashersteller in Tschernitz im Spree-Neiße-Kreis hat der brandenburgische Wirtschaftsminister Daniel Keller den Bund zum Handeln aufgefordert. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schrieb der SPD-Politiker: „Die Überbrückung der derzeit kritischen Marktlage bei Solarglas ist nur durch die Bundesregierung zu stemmen.“ Keller will unter anderem erreichen, dass die deutsche Solarindustrie vor Preisdumping aus China geschützt wird. 

Minister: Ab März steht Kurzarbeit bevor

Bei der Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) am Standort in Tschernitz (Spree-Neiße) ist die Solarglas-Produktion laut Wirtschaftsminister akut bedroht. „GMB wird ab März 2025 in die Kurzarbeit gehen, was ich so nicht hinnehmen möchte“, sagte der Minister der dpa. Zu hohe Energiepreise und unfaire Konkurrenz seien die Gründe für die Schieflage des Unternehmens. 

Dort sind um die 300 Jobs gefährdet. Seit 2022 gehört die Glasmanufaktur zu einem indischen Hersteller. Auch der Solarhersteller Meyer Burger mit Standorten in Sachsen-Anhalt und Sachsen ist angeschlagen. 

Keller forderte die schnelle Einführung von Resilienzmaßnahmen für die heimische Solarglasindustrie. Ein 2024 diskutierter „Resilienz-Bonus“ zur Förderung der heimischen Solarindustrie wurde in Deutschland bislang aber nicht beschlossen. 

Schreiben auch an EU-Handelskommissar

Der Wirtschaftsminister wandte sich mit einem zweiten Schreiben an EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und forderte, die europäische Wettbewerbsfähigkeit der Solarindustrie zu sichern. „Durch staatliche Subventionen gestützte chinesische Importe werden durch den entsprechenden Preisvorteil den Druck auf die heimische Solarglasindustrie in Brandenburg noch weiter erhöhen, sofern die Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen nicht verlängert werden.“