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Minderheiten Sorbisch: Mehr Läden in Bautzen werben zweisprachig

Mit den Sorben lebt in der Lausitz das kleinste slawische Volk. Zweisprachige Straßenschilder gehören dort zum gewohnten Bild. In Bautzen weisen nun auch verstärkt Geschäfte auf die Besonderheit hin.

Von dpa 10.02.2025, 15:27
Sorbische Sprache soll künftig stärker im Stadtbild von Bautzen präsent sein.
Sorbische Sprache soll künftig stärker im Stadtbild von Bautzen präsent sein. Robert Michael/dpa

Bautzen - Die sorbische Sprache soll größere Aufmerksamkeit in Bautzen bekommen. Dieses Anliegen unterstützen inzwischen zehn Geschäftsinhaber, die zweisprachig für ihre Angebote in der Innenstadt werben, wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte. Ein Geschäft für Kindermoden, ein Schuhhaus, eine Maßschneiderei sowie ein Blumen- und Weinladen gehören zu den beteiligten Unternehmen. Den Angaben zufolge haben sie Schaufenster auf Sorbisch beschriftet oder zweisprachige Schilder am Eingang zum Geschäft angebracht. Die Stadt sieht in der Aktion einen wesentlichen Beitrag, Sprache und Kultur der slawischen Minderheit in der Lausitz zu erhalten.

Der Stadtrat von Bautzen hatte im Oktober 2023 ein Konzept beschlossen, um Sorbisch im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen. Sachsens Innenministerium stellte für die Initiative eine Förderung von 5000 Euro zur Verfügung. Im vergangenen Frühjahr erhielten die ersten vier Geschäfte eine Plakette als Anerkennung für ihr Engagement. Jetzt kamen sechs Unterstützer hinzu. Unterdessen hofft die Stadtverwaltung, dass sich weitere Gastronomen, Händler und Gewerbetreibende der Aktion anschließen.

In Bautzen haben mehrere sorbische Institutionen ihren Sitz, darunter der Domowina-Verlag, das Sorbische National-Ensemble, das Sorbische Institut sowie das Sorbische Museum auf der Ortenburg. Nach offiziellen Schätzungen bilden insgesamt etwa 60 000 Menschen das Volk der Sorben und Wenden im Osten von Sachsen sowie im Süden Brandenburgs.