Organtransplantationen Sportler aus rund 60 Nationen bei World Transplant Games
Empfänger eines Spenderorgans sprechen oft von ihrem zweiten Leben. Für viele ist eine Teilnahme an den World Transplant Games eine Herzenssache. Nun ist Dresden Schauplatz der Sportwettkämpfe.

Dresden - Dresden möchte als Ausrichter der World Transplant Games für Sportler mit einem Spenderorgan das Leben feiern. Bei den Wettkämpfen von 17. bis 24. August würden bis zu 2.500 Sportler aus etwa 60 Ländern erwartet, teilten die Veranstalter mit. Sie würden bei Wettkämpfen in 17 Disziplinen beweisen, was trotz Organspende alles möglich sei. Die Games werden mit dem Dresdner Stadtfest kombiniert und sollen so die Aufmerksamkeit Hunderttausender Festgäste auf Transplantationen lenken.
Als Botschafter der Weltmeisterschaften fungieren die Autorin Tamara Schwab („Dein Herz, mein Herz“) und der Sänger Roland Kaiser. Schwab hatte 2021 eine Herztransplantation erhalten und will als Radsportlerin an den World Games teilnehmen. Kaiser erhielt vor 15 Jahren eine Lunge gespendet. Er sei zwar keiner mehr, der an den Dresdner Wettkämpfen teilnehmen könnte, mache aber täglich Sport in seinem Fitnessraum, um gesunde Kondition für seinen Beruf zu haben und mit der Lunge pfleglich umzugehen, sagte er.
Man habe eine Verantwortung, wenn man ein Organ bekomme, betonte Kaiser und sprach von einem großen Glück. „Mein zweites Leben lebe ich anders als mein erstes.“ Die Ärzte hätten ihm damals geraten, sein Leben zu leben und nicht übervorsichtig zu sein. Er habe eine bessere Kondition und fühle sich auch besser als vorher. Menschen, die transplantiert seien, könnten große Leistungen vollbringen und müssten nicht kürzertreten.
Rund 8.300 Menschen warten in Deutschland auf Organspende
Organe wie Nieren, Lebern oder Herzen für schwer kranke Patienten werden seit Jahren dringend benötigt. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation gaben im vergangenen Jahr 953 Menschen nach dem Tod ein Organ oder mehrere Organe für andere frei. Zugleich standen Ende 2024 knapp 8.300 Menschen auf Wartelisten.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach sich bei der Vorstellung des Programmes zu den World Transplant Games für die sogenannte Widerspruchslösung aus. Demnach ist die Entnahme der Organe nach dem Tod erlaubt, sofern man zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht.