Sabotageverdacht Staatsanwaltschaft Ulm für Bauschaum-Sabotage zuständig
Die Staatsanwaltschaft in Ulm hat die Federführung bei den Ermittlungen zu einer Serienattacke auf Autos mit Bauschaum übernommen. Mehrere Bundesländer sind betroffen.
![Zentrale Ermittlungen zur bundesweiten Sabotage-Serie liegen in Ulm. (Symbolfoto)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/11/ef26a345-df91-45a6-aabb-3075a16f88c7.jpeg?w=1024&auto=format)
Ulm/Berlin/Neu-Ulm - Die Staatsanwaltschaft in Ulm hat zentral die Ermittlungen im Zusammenhang mit Sabotageakten gegen Autos in mehreren Bundesländern übernommen. Das teilte ein Behördensprecher auf Anfrage mit. Demnach geht es um rund 170 Fahrzeuge in Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg. Inzwischen wird gegen vier Tatverdächtige aus Baden-Württemberg ermittelt. Die vier Männer aus dem Raum Ulm sind 17, 18, 20 und 29 Jahre alt. Ihren Ausweispapieren zufolge stammen sie aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland und Rumänien.
Die Polizei geht dem Verdacht nach, dass ein russischer Geheimdienst hinter der Serie steckt. Man gehe davon aus, dass die Saboteure für ihre Taten Geld von einem russischen Auftraggeber erhalten hätten, hieß es aus Sicherheitskreisen. Zuerst hatte der „Spiegel“ über die Ermittlungsergebnisse berichtet.
Bei Wohnungsdurchsuchungen in Ulm, dem Alb-Donau-Kreis sowie im Landkreis Günzburg im Beisein der mutmaßlichen Verdächtigen wurden mehrere Dosen Bauschaum sowie weitere Beweismittel beschlagnahmt. Die jungen Männer machten bei der Vernehmung nur wenige Angaben, wie die Polizei damals weiter mitteilte.
Der Verfassungsschutz sieht seit Monaten eine Tendenz russischer Akteure, Täter – teils aus dem kleinkriminellen Milieu – anzuwerben, die für Geld Spionage- und Sabotageaktionen durchführen. Ein Grund für diese Entwicklung ist nach Einschätzung deutscher Sicherheitsbehörden, dass der Einsatz professioneller Spione für Russland durch Sanktionen und eine erhöhte Wachsamkeit westlicher Nachrichtendienste erschwert ist.
Tatorte in Baden-Württemberg waren Blaubeuren, Langenau, Ulm, Blaustein, Beimerstetten und Neu-Ulm. In Brandenburg schlugen die Täter in Schönefeld zu. Dabei war jeweils das Auspuffrohr der Fahrzeuge mit Bauschaum verstopft. Drei der verdächtigen Männer wurden in Brandenburg in einem Transporter kontrolliert. Mehrere Kartuschen mit Bauschaum wurden gefunden. Die vier Männer sind auf freiem Fuß.