"Babylon Berlin"-Schauspieler #allesdichtmachen-Initiator Volker Bruch stellte Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei
Laut "netzpolitik.org"-Recherchen wollte offenbar der "Babylon Berlin"-Schauspieler in die Protestpartei "dieBasis“ eintreten.

Berlin. Der #allesdichtmachen-Initiator und Star der Fernsehserie Babylon Berlin, Volker Bruch, soll im vergangenen Jahr bei der Protestpartei die Basis, die sich 2020 als Reaktion auf die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gegründet hatte, einen Mitgliedsantrag gestellt haben.
Das berichtet das Rechercheportal netzpolitik.org. Dieses bekam Einsicht in eine Mitgliederliste aus dem April 2021. Die Liste war nach einem Angriff der Hackergruppe Anonymus im Netz gelandet. Darin zu lesen: der Name Volker Bruchs, eine vorläufige Mitgliedsnummer und der 13. März des Jahres als Eintrittsdatum.
Mitgliedschaftsantrag noch nicht abgeschlossen
Noch sei seine Registrierung nicht abgeschlossen, da der Schauspieler noch abschließend identifiziert werden müsse. Parteiintern laufe das so, dass Neumitglieder ihren Personalausweis in eine Webcam halten müssen.
Der Medienbeauftragte von die Basis, David Claudio Siber, hat laut netzpolitik.org versichert, dass es sich bei dem Antragsteller mit Gewissheit um den Schauspieler handelt. Die Partei war zur Landtagswahl in Baden-Württemberg angetreten und hatte dort sehr knapp die Ein-Prozent-Grenze verfehlt, die den Zugang zu staatlicher Parteienfinanzierung eröffnet.
Volker Bruch bei der Aktion #allesdichtmachen
Der Babylon-Berlin-Star gilt als einer der Initiatoren der Kampagne #allesdichtmachen am 23. April 2021, mit der sich rund 50 prominente Film- und Fernsehschauspieler gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus stellten. Ironisch forderten die Künstler einen "Lockdown für immer". Daraufhin gab es viel Zustimmung, aber es hagelte auch reichlich Kritik

Die Künstler ruderten teilweise zurück und wiesen auf ihre "Blauäugigkeit" und "Naivität" im Umgang mit dem Thema hin, es sei keinesfalls in ihrer Absicht gewesen, die Corona-Opfer zu verhöhnen. Man habe lediglich "eine Debatte anstoßen" wollen. Auch den Vorwurf eine Nähe zur Querdenken-Bewegung zu haben, bestritten die Initiatoren der YouTube-Aktion.
Noch keine Reaktion von Volker Bruch
Aktuell steht Volker Bruch für die vierte Staffel von "Babylon Berlin" vor der Kamera, wo der 41-Jährige ohne Maske gesichtet wurde. Dazu schreibt er auf Instagram: "Das Tragen der Maske ist mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich."
"Das Tragen der Maske ist mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich."
Volker Bruch
Dass Bruch ein Attest hat, bestätigte auch die "Babylon Berlin"-Produktionsfirma X Filme Creative Pool auf Nachfrage von netzpolitik.org. Auf eine Anfrage des Rechercheportals bezüglich des Mitgliedsantrags reagierte Bruch bisher nicht.