Todestag DIRK BACH
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus"- Moderator Dirk Bach wäre heute 60 Jahre alt geworden
Bekannt war er als Entertainer, Komiker und verrückter "Dschungelcamp"-Moderator: Dirk Bach starb am 1. Oktober 2012 im Alter von 51 Jahren. Für Fans und Kollegen folgte ein bewegender Abschied.

Köln/Berlin. Ganze acht Jahre lang stand Dirk Bach jedes Jahr im Januar an der Seite von Sonja Zietlow und moderierte in Australien die skurrile TV-Show "Dschungelcamp". 2012 genoss der "Teddybär"-Komiker, bekannt für seine spitze Zunge und schrägen Outfits, dort seinen letzten Auftritt. Mit nur 51 Jahren verstarb der deutsche Entertainer an Herzversagen. "Dicki" wäre am 23. April 60 Jahre alt geworden.
"Wir sind schockiert, bestürzt und fassungslos. Wir trauern und sind in Gedanken bei denen, die er hinterlässt."
RTL-Bereichsleiter Comedy, Markus Küttner

Zum Zeitpunkt seines Todes sei der gebürtige Kölner allein in der Wohnung im Ortsteil Lichterfelde gewesen. Eine traurige Nachricht für viele Kollegen und Fans. "Wir sind schockiert, bestürzt und fassungslos. Wir trauern und sind in Gedanken bei denen, die er hinterlässt", sagte RTL-Bereichsleiter Comedy, Markus Küttner, damals.
Moderator bei RTL-Show "Dschungelcamp"
Dirk Bachs Co-Moderatorin beim RTL-Dschungelcamp, Sonja Zietlow, äußerte ihre Trauer mit einem bewegenden Abschiedsbrief: "Kein Lachen kann so mitreißend, kein Herz so tiefgründig und kein Fazit so treffend sein wie deines. Und keine Hängebrücke kann schöner schaukeln als unter deinem Gewicht." Seit 2004 standen die beiden TV-Moderatoren gemeinsam vor der Kamera.
"Kein Lachen kann so mitreißend sein wie deines."
Sonja Zietlow
Bach sah sich selbst als "barmherzigen Harald Schmidt", wie er in einem Interview mit Spiegel Online verriet. "Wir amüsieren uns lediglich ein wenig über elf Menschlein, die hier bei uns im australischen Regenwald zurzeit ein paar Urlaubstage verbringen, und zeigen uns als distanzierte, aber durchaus wohlmeinende Gastgeber", sagte der bunte Spaßvogel über die Dschungelshow.

Leidenschaft für Schauspiel und Gesellschaft
Aufgewachsen ist der 1961 geborene Bach in Köln-Heimersdorf im Norden der Domstadt. Der Sohn von Eltern, die als Messingenieur und Sachbearbeiterin beim Westdeutschen Rundfunk arbeiteten, liebte das Theater. Schon als Jugendlicher strebte der Kölner eine Schauspieler-Karriere an. Mit Walter Bockmeyers Inszenierung der "Geierwally" im Kölner "Theater in der Filmdose" gelang Bach 1984 der Durchbruch.
Etliche Schauspielauftritte auf Theaterbühnen, in Fernsehsendungen und Filmen folgten wie in "Lukas" und der "Der kleine Mönch". Zudem war Dirk Bach sieben Jahre lang als "Pepe" in der "Sesamstraße" zu sehen. Zuletzt sollte der 1,68 Meter Komödiant die Hauptrolle in "Der kleine König Dezember" im Berliner Schlosspark-Theater spielen. Das Theater würdigte Bach, als "lebenslustigen und sehr liebenswerten Kollegen".

Auch ehrenamtlich engagierte sich Bach leidenschaftlich. So unterstützte der Kölner "Amnesty International" und die "Organisation PETA", von der er 2001 mit dem "Humanitarien Award" ausgezeichnet wurde. 2008 erhielt er den "Reminders Day Award" für sein Engagement im Kampf gegen HIV und AIDS. Aus seiner Homosexualität machte Bach nie ein Geheimnis. Nach seinem Tod taufte die Aids-Hilfe ein neues Wohnprojekt für Positive zu Ehren des Komikers Dirk-Bach-Haus.
Grab erinnert: "Und wer tot ist, wird ein Stern"
Dirk Bach fand seine letzte Ruhe auf dem Melaten-Friedhof, der Zentralfriedhof von Köln. Dort haben auch Berühmtheiten wie der Maler Sigmar Polke (1941-2010) oder der Politiker Guido Westerwelle (1961-2016) ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Auf dem schwarzen Grabstein erinnert eine goldene Kravierung an den einzigartigen Entertainer: "Und wer tot ist, wird ein Stern". Das Zitat stammt aus dem Theaterstück "Der kleine König Dezember", in der Dirk Bach ab dem 6. Oktober 2012 die Titelrolle spielen sollte. Heute ruht er auf dem Friedhof Melaten gemeinsam mit seiner einst großen Liebe Thomas G.