74. Berlinale - Tag 2 Mit Video: Berlinale kann mehr als Kino – Ein Zeichen für Gleichheit
Mit der 74. Berlinale ist in der deutschen Hauptstadt wieder das Kinofieber ausgebrochen. Tag- und Nachtschwärmer sind aus aller Herren Länder unterwegs – das Filmfestival ist eine Touristenattraktion.
Berlin. - Während sich die einen noch von der Eröffnungsparty des Festivals erholen, eilen nicht nur Journalisten schon vor dem ersten Kaffee ins Kino. Manch Filmemacher wird zum Interview vor den Berlinale-Palast am Potsdamer Platz geladen, weil das einfach die beste Kulisse ist.
Die ersten Autogrammjäger stehen indessen am hinteren Ausgang des Hyatt Schlange, um eine Chance auf ein Selfie zu haben oder zumindest mehr als eine abgedunkelte Limousine zu fotografieren. Andere wundern sich, was die vielen Menschen auf den Marlene-Dietrich-Platz zieht. Wer hier nicht eine halbe Stunde vor Filmbeginn im Kino sitzt, braucht am Einlass viel Geduld. Eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen oder eine der begehrten Karten noch im letzten Moment zu ergattern.
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Doch Berlinale kann, ja, soll noch mehr als Filme zeigen. Netzwerken steht ganz oben auf der Liste. Deshalb findet in diesen Tagen auch ein Empfang nach dem anderen statt. Zum 2. Mal in Folge lud während der Internationalen Filmfestspiele die Kanadische Botschaft ein. Frauen. Minister Beraterin Patricia Elliot betonte bei der Eröffnung, wie wichtig es sei, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich klar zu positionieren. Nur so können sich gegenseitig stärken. Schließlich sieht sie „Kino als Fenster zur Welt“.
Um so mehr freute sie sich, dass 60 Organisationen auf dem Filmfest vertreten sind, die sich für Frauen einsetzen.
Mariette Rissenbeek, die mit Carlo Chatrian nach dieser Berlinale die Leitung abgibt, weiß, wie wichtig es ist, seinen Wert zu kennen und dafür zu kämpfen. Mit einer brennenden Ansprache setzte der erfolgreiche US-amerikanische Fernsehschöpfer Joey Soloway den Schlusspunkt unter die Debatte, in der es auch um Gleichstellung beim Verdienst geht. Letzte Frage: Kann eine Kamera ein Geschlecht haben? „Kunst ist eine Waffe. Ein Privileg.“ - Seine Antwort - end of story.
Es gibt noch das andere Netzwerken. Partys. Eine der beliebtesten, die der Filmförderanstalt Medienboard Brandenburg, lockte am Freitagabend ins Frederick's im Sony Center am Potsdamer Platz. Promis wie der Schauspieler Wayne Carpendale und seine Frau Annemarie gaben Interviews auf dem roten Teppich und mischten sich unter die anderen Gäste. Ja, auch für sie ist es aufregend, einen Hauch von Hollywood mitzuerleben. Und nicht zuletzt haben sie alle auf den Partys dasselbe Ziel: das nächste Filmprojekt klarzumachen.