Horst Lichter: Vom Küchenjungen zum Moderator von „Bares für Rares“

Nettesheim. - Horst Lichter hat sich vor allem als Fernsehkoch und als Moderator der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ in Deutschland einen Namen gemacht.

Mit seinem markanten Schnurrbart ist er aus der deutschen Fernsehwelt kaum mehr wegzudenken. Doch hinter dem erfolgreichen TV-Star steckt ein Mann, der auch schwere Zeiten durchlebte.

Wilhelm Horst Lichter, wie er vollständig heißt, wurde am 15. Januar 1962 im nordrhein-westfälischen Nettesheim geboren. Bereits als Kind entwickelte er eine Leidenschaft für die Kulinarik und half seiner Mutter regelmäßig in der Küche. Mit 14 Jahren begann er eine Ausbildung zum Koch, die ihn prägen sollte.

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Doch das Leben hielt auch Herausforderungen bereit: Wie er 2010 in einer SWR-Talkshow verriet, erlebte er schon in jungen Jahren Rückschläge. Es folgten gesundheitliche Probleme und finanzielle Schwierigkeiten.

Nach verschiedenen Stationen in der Gastronomie eröffnete Lichter 1990 das Restaurant „Oldiethek“ in Rommerskirchen (Nordrhein-Westfalen), in dem er mit Zutaten aus der Region kochte. Hier lernte er seine jetzige Frau Nada Lichter kennen.

Sein Laden war durch seine Sammelleidenschaft geprägt, denn dort waren Antiquitäten und Trödel ausgestellt. Dadurch kam er auch erstmals mit dem Fernsehen in Kontakt, als der WDR einen Beitrag über seine „Oldiethek“ veröffentlichte.

Wirtschaftlich war sein Weg nicht geradlinig. Durch seine Hochzeit und den Kauf eines Hauses mit nur 19 Jahren geriet er in eine finanzielle Notlage. Er war gezwungen, fünf Tage die Woche auf einem Schrottplatz zu arbeiten.

Er erzählte 2020 bei einem „Wer wird Millionär“-Promispecial, dass er zu dieser Zeit aber auch ein begeisterter Bodybuilder war. In einer Sat.1-Talkshow zeigte er sogar ein Bild von seinen damaligen durchtrainierten Körper.

Später, nach seiner zweiten Scheidung, geriet er erneut in finanzielle Schwierigkeiten. In der Sat.1-Talkshow „Dinner-Party“ verriet er 2019, dass seine damalige Frau bis zur Scheidung die Buchhaltung des Restaurants übernommen hatte. Nach der Trennung von ihr habe sich herausgestellt, dass er „extrem verschuldet“ ist, so Lichter.

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Schon früh musste er gesundheitliche Rückschläge verkraften: Ein Schlaganfall mit 26 Jahren und später ein Herzinfarkt zwangen ihn, sein Leben zu überdenken. Während des Aufenthalts in der Reha-Klinik habe den Entschluss gefasst, sein Leben grundlegend zu ändern, so Lichter in einer SWR-Sendung.

Von 2006 bis 2017 moderierte Horst Lichter zusammen mit Johann Lafer die ZDF-Sendung „Lafer! Lichter! Lecker“, in der die beiden zusammen mit prominenten Gästen kochten. Zudem startete 2008 die ZDF-Sendung „Die Küchenschlacht“, in der er sowohl als Moderator als auch Jurymitglied mitwirkte.

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Für die WDR-Sendung „Lichters Schnitzeljagd“ ist er seit 2012 immer mal wieder auf dem Motorrad in Nordrhein-Westfalen unterwegs. In der Serie besucht er Menschen, mit denen er ihre Lieblingsgerichte kocht. 

Seit 2013 ist Horst Lichter das Gesicht der ZDF-Erfolgsshow „Bares für Rares“. Zuschauer versuchen hier, ihre Fundstücke aus Kellern, Garagen oder Speichern zu Geld zu machen. Heute gilt er als das Aushängeschild für die Show, dabei wollte sein Management anfangs nicht, dass er bei „Bares für Rares“ mitwirkt, wie er in einer NDR-Sendung mal berichtete.

Für seinen Job als Moderator bei „Bares für Rares“ soll Horst Lichter laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" 1,7 Millionen Euro jährlich verdienen.

Die Fernsehshow wurde mit der Goldenen Kamera und mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Sie gilt laut "Meedia" als eine der erfolgreichsten TV-Sendungen in Deutschland.

Seit 2017 zeigt der Sender Sonderausgaben, in denen auch Prominente ihre Fundstücke verkaufen. Mitunter wird die Summe für wohltätige Zwecke gespendet.

Vor einigen Wochen kursierten im Internet zahlreiche Fakenews. In YouTube-Videos wurde behauptet, der „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter habe einen Schlaganfall erlitten und sei verunglückt. Selbst Todesmeldungen verunsicherten viele Fans. Sein „Bares für Rares“-Kollege Fabian Kahl und andere Prominente wie Joko Winterscheidt waren ebenfalls von solchen Meldungen betroffen.

Besonders makaber: Auf den Vorschaubildern der Videos waren Bilder von Särgen und Beerdigungen zu sehen – stets mit dem Bild des Entertainers selbst versehen.

Auf seinem Instagram-Kanal meldete sich Horst Lichter zu Wort und beruhigte seine besorgten Fans. „Ich lebe. Ich hatte keinen Unfall“, sagte der 62-Jährige in die Kamera. Er erklärte, dass er auf dem Portal mehrere Videos über seinen Tod gesehen habe – er aber offensichtlich am Leben sei.

Seine Frau Nada Lichter lernte er in seinem Restaurant „Oldiethek“ kennen. Sie arbeitete dort als Kellnerin und half ihm bei seinen finanziellen Schwierigkeiten. Dabei verband die beiden eins: Trauer. Denn Nada Lichter hatte ihren Ehemann verloren und Horst Lichter ein Kind, das aus der Ehe mit seiner ersten Frau stammte.

2009 heiratete das Paar – elf Jahre nach dem Kennenlernen. Nada Lichter ist seine dritte Ehefrau. 2020 zog das Ehepaar nach Köln, 2023 auf einen Bauernhof bei Gohr (Nordrhein-Westfalen).

Auch Sohn Christopher Lichter hat seine Leidenschaft fürs Kochen zum Beruf gemacht. Auf seinem Twitchkanal kocht er live für seine Zuschauer.

Er betreibt außerdem einen Instagramkanal, wo er seine Leidenschaft zum Kochen zum Ausdruck bringt.