bis zur unkenntlichkeit Schönheits-OP: Diese Promis sind dem Beauty-Wahn verfallen
Ein bisschen Botox hier und eine Fettabsaugung da. Viele Promis legen sich für ihr Aussehen unters Messer. Doch einige übertreiben es auch und verfallen der Sucht nach vermeintlicher Perfektion.
Magdeburg/DUR/it - Manche stehen dazu, mache streiten es ab und bei anderen kann es nicht geleugnet werden – viele Prominente legen sich unters Messer. In der Welt der Stars und Sternchen gehören Schönheitsoperationen schon fast zum Alltag.
Das weiß auch Dr. Joachim Graf von Finckenstein, plastischer und ästhetischer Chirurg und Leiter der Praxisklinik in den Seearkaden Starnberg. Zwar sieht er nichts Verwerfliches an solchen Beauty-Behandlungen, denn jeder habe ein Recht darauf, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen. Allerdings würden einige Patienten zu weit gehen und einer Sucht verfallen. Das sei vor allem in den USA der Fall. "Natürliches Aussehen wird dabei komplett über Bord geworfen und durch zombieartige Gesichter ersetzt. Solche Ergebnisse schaden unseren Berufsstand", sagt von Finckenstein.
Jocelyn Wildenstein durch zahlreiche Operationen als Katzenfrau bekannt
Der am wenigstens invasise Eingriff sei die Unterspritzung mit Botox. Kommt es jedoch zu einer Überspritzung, kann die gesamte Mimik erstarrt wirken. Solche unbeweglichen Gesichter finden sich zum Beispiel bei Friends-Darstellerin Courteney Cox oder Schauspielerin Melanie Griffith.
Aber es geht noch extremer. Manche Promis versuchen sich komplett neu zu erfinden, wie beispielsweise Jocelyn Wildenstein, die ihrem Mann, der Wildkatzenjäger ist, gefallen wollte. Das ehemalige Model veränderte ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit und wird inzwischen nur noch Katzenfrau genannt. „Diese Behandlungen hätten niemals so stattfinden dürfen. Es ist traurig, dass sich manche Kollegen zu so etwas bereit erklären. Dabei geht es nicht mehr um Schönheit, sondern einzig ums Geld“, kritisiert der plastische Chirurg.
Treten bei solchen extremen Veränderungen Komplikationen auf, zieht das meistens langfristige Folgen für den Patienten mit sich, denn oftmals lassen sich verpfuschte Eingriffe nicht mehr rückgängig machen. „Läuft beim ersten Mal etwas nicht wie gewünscht, stellt eine Korrektur meistens kein Problem dar. Schwierig wird es dann, wenn es sich nicht mehr um die erste OP handelt“, sagt von Finckenstein weiter.
Dann sei nämlich nicht mehr ausreichend "jungfräuliches" Gewebe für die Operation vorhanden. Bestes Beispiel: der King of Pop Michael Jackson. Seine Nase wurde so oft operiert, bis kaum noch etwas davon übrig war. In solchen Fällen lässt sich das Ergebnis nicht mehr ändern.
Missglückte Operationen können jedoch auch psychisch belastend sein. So zum Beispiel für das ehemalige Model Linda Evangelista. Fünf Jahre hatte sie sich aufgrund vorgenommener Eingriffe, die gänzlich schiefgelaufen sind, aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auf Instagram meldete sie sich mit einem Statement und dass sie die Eingriffe "brutal entstellt" hätten. So haben die Behandlungen für eine Fettreduktion die Fettzellen sogar noch vergrößert, wie sie mitteilt. Dadurch sind am Kinn, Brustbreich und ihren Beinen Beulen aufgetreten. Das ehemalige Topmodel befindet sich derzeit mit dem Unternehmen CoolSculpting, denen der Fehler unterlaufen ist, im Rechtsstreit.
Promis sind anfälliger für Schönheitswahn
Bei manchen Patienten artet der vermeintliche Wunsch zur eigenen Optimierung jedoch in eine regelrechte Sucht aus. Prominente sind dafür besonders anfällig, da sie unter großem öffentlichen Druck stehen. Aber auch das Hochgefühl nach dem Eingriff, das jedoch schnell wieder verfliegt, kann zu einem Drang nach weiteren Behandlungen führen. „Erst kommen kleine Eingriffe, wie eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure. Dann werden die Behandlungen umfangreicher und finden in immer kürzeren Abständen statt".
In solchen Fällen ist es die Pflicht des behandelnden Chirurgen, das Gespräch mit dem Patienten zu suchen und die Risiken genau aufzuzeigen, sagt der Chirurg. Das geschehe jedoch viel zu selten. "Leider haben manche Kollegen keinerlei Skrupel und würden für Geld oder Bekanntheit jeden Eingriff durchführen“, schließt Mediziner von Finckenstein ab.