Wetten, dass..? Thomas Gottschalk: Influencer müssen draußen bleiben
Verrückte Wetten, Stars, lässige Sprüche und schräge Outfits: Thomas Gottschalk machte „Wetten, dass..?“ zur Kultshow. Im dpa-Interview erklärt er, warum er kein Fernsehen für seine Enkel macht.
Nürnberg - Zehn Jahre nach seinem Abschied von „Wetten, dass..?“ gibt Entertainer Thomas Gottschalk noch einmal den Gastgeber auf der berühmten ZDF-Couch.
151 Ausgaben von Europas wohl größter TV-Show hatte er moderiert, Weltstars und Wettkandidaten versammelt und damit fabelhafte Einschaltquoten erreicht. Sinkende Zuschauerzahlen begründeten später das Ende der Ära „Wetten, dass..?“.
40 Jahre nach der ersten Ausgabe gibt es nun ein mit Spannung erwartetes Revival. Gottschalk muss abmagern, um wieder ins Bühnen-Outfit zu passen, wie der Entertainer der Deutschen Presse-Agentur im Interview verriet.
FRAGE: „Wetten, dass..?“ kehrt auf die Bühne zurück: Wie bereiten Sie sich auf die Show vor? Ist das Outfit schon ausgewählt?
ANTWORT: Na klar, ich sitze gerade in der Abmagerungskur und hungere mich da rein. Aber ich bin nicht der Typ, der am Donnerstag überlegt, was er am Samstag der nächsten Woche im Fernsehen erzählt. Meine Welt ist die Liveshow. Ich reagiere auf das, was passiert. Und irgendwas Aufregendes wird schon passieren. Immerhin habe ich Wetten im Angebot und keine Betten.
FRAGE: Kennen Sie überhaupt so etwas wie Nervosität oder Aufregung?
ANTWORT: Nö! Sonst wäre ich Lehrer für Deutsch und Geschichte geworden. Auf dem Weg dorthin war ich ja schon ziemlich weit und bin im letzten Moment abgebogen.
FRAGE: Können Sie uns schon etwas zu den Wetten verraten? Wird ein Bagger benötigt?
ANTWORT: „Wetten, dass..?“ ohne Bagger ist wie die „Carmen Nebel Show“ ohne Carmen Nebel. Klar kommt ein Bagger.
FRAGE: Sie hatten mal von einer Nostalgieshow gesprochen. Inwieweit bleibt „Wetten, dass..?“ das, was es war und was die Zuschauer von früher kennen, und inwieweit wird es dem Zeitgeist angepasst?
ANTWORT: Nachdem der Moderator sich mit dem Zeitgeist schwer tut, wird man das auch der Show anmerken. Influencer müssen draußen bleiben. Ich bin der geblieben, den man „von früher kennt“ und nur den kann ich dem Publikum präsentieren. Und nicht eine Neuversion, die einen auf cool macht. Das wäre mega-cringe!
FRAGE: Eine Familienshow vom Kaliber „Wetten, dass..?“ gibt es im deutschen TV nicht mehr. Wenn die Sonderausgabe ein Erfolg wird, können Sie sich vorstellen, das wieder öfter zu machen - vielleicht einmal im Jahr?
ANTWORT: So ähnlich lautete mein Angebot ans ZDF, als ich dabei war mich zu verabschieden. Was draus wurde, weiß man ja.
FRAGE: Werden Ihre Lebensgefährtin, Ihre Söhne und Enkelkinder in Nürnberg dabei sein - Ihre Enkel als vielleicht schärfste Kritiker?
ANTWORT: Ich mache die Show in Nürnberg für die Fernsehzuschauer, meine Familie hat mich immer. Ich bin bei denen sozusagen in den Gebühren enthalten.
ZUR PERSON: Thomas Gottschalk, geboren 1950 in Bamberg, gilt als einer der letzten Showmaster alter Schule. Mit „Wetten, dass..?“ (1987-1992 und 1994-2011) erreichte er ein riesiges Publikum. Seitdem war Gottschalk in unterschiedlichen anderen Formaten zu sehen - unter anderem „Das Supertalent“, „50 Jahre ZDF-Hitparade“, „Deutschland sucht den Superstar“, im Radio und in einer eigenen Literatursendung.