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Agrarmarkt Stickstoffwerke Piesteritz drosseln Düngerproduktion

Ein großer Düngemittelhersteller sieht sich gezwungen, eine seiner Ammoniakanlagen erneut abzustellen. Das Unternehmen SKW Piesteritz sieht sich gegen Konkurrenz aus Russland zu wenig geschützt.

Von dpa Aktualisiert: 13.01.2025, 17:13
SKW Piesteritz drosselt Düngemittelproduktion (Archivbild).
SKW Piesteritz drosselt Düngemittelproduktion (Archivbild). Hendrik Schmidt/dpa

Wittenberg - Einer der größten Düngemittelproduzenten in Deutschland, die SKW Piesteritz in Wittenberg, drosselt die Produktion und stellt eine von zwei Ammoniakanlagen für unbestimmte Zeit ab. Grund seien die schwierige Marktlage und politisch bedingte Rahmenbedingungen, wie das Unternehmen mitteilte.

„Bis heute hat die Politik absolut nichts Wirksames gegen das Fluten des europäischen Marktes mit billigen russischen Düngemitteln unternommen“, sagte Geschäftsführerin Antje Bittner. Zudem würden Unternehmen wie SKW Piesteritz durch Entscheidungen der Bundesregierung, die die Wettbewerbsnachteile immer weiter vergrößerten, aus dem Markt gedrängt.

Die Stickstoffwerke in Piesteritz sind einer der größten deutschen Produzenten von Düngemitteln und des Kraftstoffzusatzes Adblue. Die Harnstofflösung wird bei der Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren eingesetzt. Nahezu jeder Lastwagen der Speditions-, Logistik und Transportbranche in Deutschland fährt mit Diesel.

Bereits im Spätsommer 2022 hatte das Unternehmen Ammoniakanlagen heruntergefahren, da die Gaspreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in die Höhe geschossen waren und eine kostendeckende Produktion nach Darstellung von SKW nicht mehr möglich war. Die Preise für Adblue zogen aus Furcht vor einer Mangellage kräftig an.