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Informationstechnologie Studie: Viele Thüringer sind skeptisch bei Digitalisierung

Online recherchieren oder Fotos versenden: Viele Thüringer sind digital fit. Dennoch gibt es Vorbehalte. Das gilt vor allem für eine Altersgruppe, von der man es nicht erwarten würde.

Von dpa 12.03.2025, 13:30
Viele Thüringer können gut mit dem Smartphone umgehen - und sind dennoch skeptisch bei der Digitalisierung.
Viele Thüringer können gut mit dem Smartphone umgehen - und sind dennoch skeptisch bei der Digitalisierung. Jens Kalaene/dpa

Erfurt - Bei der Digitalisierung sind die Menschen in Thüringen einer Befragung zufolge vergleichsweise skeptisch. Fast jeder Dritte gab in der Erhebung im Auftrag der Landesregierung an, es werde zu viel digitalisiert und es solle wieder mehr offline gemacht werden. Bundesweit war es demnach nur jeder Vierte. Die Angaben basieren auf einer Sonderauswertung der jährlichen Umfrage D21-Digital-Index 2024/25 durch die Thüringer Digitalagentur; sie sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 14 Jahren im Freistaat. 

Unter-30-Jährige sind skeptischer als anderswo

Die Chancen der Digitalisierung schätzen die Menschen im Freistaat demnach ebenfalls als geringer ein als im Bundesdurchschnitt. Besonders deutlich wurde der Unterschied bei den Jüngeren: Während bundesweit etwa zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen glaubten, dass sie persönlich von der Digitalisierung profitieren, war es in Thüringen nur jeder Zweite. Menschen über 64 waren in Thüringen hingegen deutlich optimistischer als im Bundesschnitt. Hier glaubte etwa die Hälfte, persönlich zu profitieren - bundesweit war es nur jeder Dritte. 

Generell bescheinigt die Studie den Menschen im Freistaat aber digitale Kompetenzen, die mit denen im Bundesschnitt vergleichbar sind. Besonders bei den digitalen Basiskompetenzen wie dem Verschicken von Fotos, der Recherche im Internet oder dem Erstellen einfacher Texte seien die Menschen in Thüringen dem Bund teils voraus, hieß es. Auch das galt besonders für Über-64-Jährige, während Thüringer unter 30 hinter ihren Altersgenossen lagen. 

Ministerium: Vorbehalte müssen abgebaut werden

Das Digitalministerium schließt aus der Studie: „Thüringen hat das Potenzial zum digitalen Vorzeigeland.“ Die Skepsis gegenüber der Digitalisierung müsse aber abgebaut werden. Digitalminister Steffen Schütz (BSW) sagte, das Land plane eine „Digitalkompetenzoffensive“, um das digitale Selbstbewusstsein der Thüringer zu erhöhen. Digitale Verwaltungsleistungen müssten so gestaltet sein, dass sie das Leben der Menschen erleichtern. Außerdem sollen Unterstützungsangebote wie etwa Digitallotsen geschaffen werden.