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  5. Sturm Zacharias an der Ostsee - Extremwetter statt Urlaub, Fähren unterbrochen, Windrad zerstört

Sturm an der Küste Sturmtief „Zacharias“ fegt mit Dauerregen über die Ostsee – Windrad abgeknickt

Ein Ostseetief sorgt an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns mit orkanartigen Böen für eine schwere Sturmlage. Dazu kommt teils heftiger Regen. Fähren nach Rügen und Hiddensee fahren nicht. Nahe Rostock knickt der Sturm ein Windrad um.

Aktualisiert: 08.08.2023, 14:10
Im Landkreis Rostock knickte der Ostssee-Sturm ein Windrad um. 
Im Landkreis Rostock knickte der Ostssee-Sturm ein Windrad um.  Foto: IMAGO/BildFunkMV

Rostock/Hamburg/dpa/DUR – Sturmtief “Zacharias“ fegt derzeit über Norddeutschland. Betroffen sind sowohl Nordsee- als auch Ostseeküste. Für viele Touristen ist an normalen Urlaub derzeit nicht zu denken. Meteorologe Jörg Kachelmann vergleich die Situation an den Stränden mit einem Sandstrahler.

In exponierten Lagen an der Küste können teils schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 Stundenkilometer aus Nordwest erreicht werden, vereinzelt auch orkanartige Böen um 105 Stundenkilometer. „Das ist zu dieser Jahreszeit extrem ungewöhnlich. So einen Sturm erwarten wir im Herbst und nicht im Hochsommer“, sagte Michael Knobelsdorf vom DWD. Dazu gebe es in einigen Regionen Dauerregen.

Ein Sturmtief sorgt an der Ostsee derzeit für Extremwetter - an Badeurlaub ist nicht zu denken. 
Ein Sturmtief sorgt an der Ostsee derzeit für Extremwetter - an Badeurlaub ist nicht zu denken. 
Foto: IMAGO/Fotostand

Wegen des Unwetters sind in Mecklenburg-Vorpommern Fährverbindungen zu den Inseln Hiddensee und Rügen eingestellt worden. Zur Insel Hiddensee sei der gesamte Fährverkehr für Montag und Dienstagvormittag betroffen. Es finde auch kein Wassertaxi-Verkehr statt, teilte die Reederei Hiddensee mit. „Wir bitten alle Urlauber, die Montag oder Dienstag an- oder abreisen wollten, Ihren An- oder Abreisetag auf Mittwoch zu verlegen.“

Ungewöhnlich heftiger Sturm an der Ostsee - Fähren nach Rügen und Hiddensee unterbrochen

Der Verkehr auf und nach Rügen ist ebenfalls vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen: Bis Dienstagvormittag werden die Wittower Fähre im Norden Rügens und die Rügen-Fähre zwischen Glewitz und Stahlbrode sowie alle Fahrten mit dem Fahrgastschiff „Altefähr“ auf der Linie Stralsund-Altefähr und zurück eingestellt, wie die Weiße Flotte mitteilte. Auch die Robbenfahrten und der Fahrgastverkehr zwischen Sellin, Baabe, Gager, Thiessow und Lauterbach fallen wetterbedingt erstmal aus.

In Hamburg stand am Montagabend der berühmte Fischmarkt unter Wasser. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) rechne für Montagabend gegen 21.44 Uhr mit ungewöhnlich hohen Wasserständen um 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser, sagte ein Sprecher des BSH der Deutschen Presse-Agentur.

Der Sturm über Norddeutschland setzte am Abend auch den Fischmarkt in Hamburg unter Wasser. 
Der Sturm über Norddeutschland setzte am Abend auch den Fischmarkt in Hamburg unter Wasser. 
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Die Polizei riet Bürgern, das betroffene Gebiet rund um die Hamburger Elbe zu meiden und vor allem tiefer gelegene Gebiete zu verlassen, insbesondere in Elbnähe, sowie der Hafencity und im Hafen. Fahrzeuge sollten in höher gelegene Gebiete gebracht werden.

Bereits seit Sonntag wird zwischen Boltenhagen und Travemünde in der Ostsee ein Segler vermisst. Der 55-Jährige soll von einer Segeljacht über Bord gegangen sein. Schiff und Begleiterin wurden gerettet. Die Suche, an der mehr als 20 Schiffe und Rettungsboote beteiligt waren, blieb über drei Stunden lang trotz guter Wetterbedingungen ohne Erfolg. Auch zwei Hubschrauber waren im Einsatz.