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Museen Suche nach NS-Raubgut bei Stiftung Luthergedenkstätten

Welchen Weg nahmen historische Drucke und Handschriften, Bücher und Gemälde, bevor sie in der NS-Zeit in der Sammlung landeten? Ein Experte geht der Frage nach und will bis Ende 2025 Antworten haben.

Von dpa 19.02.2025, 11:11
Die Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt lassen nach NS-Raubgut in ihrer Sammlung suchen. (Archivbild)
Die Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt lassen nach NS-Raubgut in ihrer Sammlung suchen. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Mansfeld - Findet sich in der Sammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt NS-Raubgut? Dieser Frage geht bis Ende dieses Jahres ein Historiker und Provenienzforscher nach, wie die Stiftung mitteilte. Er analysiere die Gegenstände, die zwischen 1933 und 1945 angeschafft worden sind. Dazu gehören etwa Handschriften und historische Drucke. Inventarbücher aus der Zeit des Nationalsozialismus hatten den Angaben zufolge erste Verdachtsmomente hervorgebracht. Sie zeigen, dass Gegenstände aus Antiquariaten gekauft worden waren, die im Zusammenhang mit Raubgut auffällig geworden sind. 

Nach aktuellem Wissensstand wurden in der NS-Zeit sieben Handschriften, 177 historische Drucke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, 27 Gemälde sowie fast 1.400 Bücher sowie Plastiken und Münzen angeschafft. Einige Objekte sind schon als unbedenklich eingestuft worden, wie es hieß.

Viele Museen und Sammlungen lassen ihre Bestände auf NS-Raubgut untersuchen oder haben das bereits getan. Dabei geht es um die Frage nach der Herkunft und der Geschichte von Kulturgütern wie Gemälden, Skulpturen, Büchern und historischen Drucken. Untersucht wird, ob sie ihren ursprünglichen Besitzern unrechtmäßig entzogen worden sind. Steckte Zwang dahinter, sind staatliche Museen zu einer Rückgabe der Objekte an die Erben verpflichtet. Unterstützt und finanziell gefördert wird die Forschung vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste mit Sitz in Magdeburg.