Wechsel am Theater „Tag-und-Nacht-Gleichen“-Festival und mehr Neues am DNT
Neue Intendanz und ein neues Festival: Die kommende Spielzeit bringt viel Veränderung am DNT in Weimar mit sich - auch in Vorbereitung auf eine weitere große Neuerung.

Weimar - Umfangreicher Wechsel: Die Spielzeit 2025/26 bringt für das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) erstmals eine Team-Intendanz, ein neues Festival und andere Veränderungen mit sich. Auch auf die anstehende Generalsanierung des Hauses soll die kommende Spielzeit einstimmen, wie bei der Programmvorstellung in Weimar deutlich wurde.
Das designierte Intendanz-Team aus Valentin Schwarz (Chefregisseur und künstlerischer Geschäftsführer), Dorian Dreher (Operndirektor) und Timon Jansen (Schauspieldirektor) wollen das Theater stärker für die Stadtgesellschaft öffnen und aus dem Foyer einen Raum für Begegnungen machen. Denkbar sei, dass Vereine dort Veranstaltung durchführen, Enkel und Großeltern zusammenkommen oder andere Austauschmöglichkeiten eine Plattform erhalten, hieß es.
Festival gleich zweimal im Jahr
Mit „Äquinoktien“ (Tag-und-Nacht-Gleichen) soll ein neu gegründetes Theaterfestival gleich zweimal pro Jahr ein langes Wochenende bestimmen. Jeweils im März und September sollen dafür alle Ensemble, Kollektive und Sparten zusammenkommen, „damit sie in einem fantastischen Wochenende glänzen können“, so Timon Jansen. Das erste Festival soll unter dem Titel „Ankunft und Auftritt“ vom 19. bis 21. September die Saison eröffnen.
Geplant sind zudem neue Reihen. Dabei beschäftigt sich etwa „Faust und Co.“ mit dem vor allem durchs Goethe Drama bekannten Stoff um den Teufelspakt. In der Reihe „Pop-Up-Over“ sollen auch Opern-Klassiker „packend inszeniert und verständlich“ zu erleben sein, so Dreher.
Von uralter Oper bis zu Booker Prize-Material
Insgesamt stehen neben Übernahmen aus der vorherigen Spielzeit 24 Neuproduktionen im Schauspiel und Musiktheater auf dem Programm. Dazu gehören elf Weimarer Erstaufführung, zwei Uraufführungen und eine deutsche Erstaufführung. Zu den Premieren zählt die mehr als 400 Jahre alte „Euridice“, das Werk gilt als erste überlieferte Oper. Mit „Kiss me, Kate“ kommt ein beliebtes Musical ans Theater und mit „Kairos“ wird der 2024 mit dem renommierten International Booker Prize ausgezeichnete Roman von Jenny Erpenbeck auf die Studiobühne gebracht.
Auch neue Spielorte sind in den kommenden Jahren zu erwarten: Mit Blick auf die geplante Generalsanierung des Hauses schauen sich die Verantwortlichen nach weiteren Spielstätten in der Stadt um. Gespräche liefen etwa mit der Klassik Stiftung. Der Beginn der Generalsanierung des Haupthauses am Theaterplatz zeichnet sich für 2028 ab.