Wahlkampf Teuteberg: Deutschland muss außenpolitisch erwachsen werden
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Teuteberg tritt in Potsdam gegen Scholz und Baerbock an. Sie plädiert für einen härteren Kurs in der Migrationspolitik und will nicht, dass Deutschland „belächelt“ wird.

Berlin - Deutschland sollte sich auch mit Blick auf die konfrontativen Ansagen der neuen US-Regierung aus Sicht der FDP-Politikerin Linda Teuteberg auf wirtschaftlichen Aufschwung und Sicherheitsfragen konzentrieren. „Die Herausforderungen in den Bereichen innere und äußere Sicherheit erfordern dringlich, dass wir als Deutsche und als Europäer außen- und sicherheitspolitisch erwachsen werden - nicht nur mit Worten, sondern mit entsprechenden Taten“, sagte Teuteberg, die in ihrem Potsdamer Wahlkreis bei der Bundestagswahl unter anderem gegen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) antritt.
Um ernst genommen statt belächelt zu werden, benötige Deutschland „militärisches und wirtschaftliches Gewicht“. Europa müsse seine innere Liberalität bewahren und gleichzeitig Migration begrenzen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Der Gast aus Washington teilte in München kräftig aus
US-Vizepräsident J.D. Vance hatte den europäischen Verbündeten am Freitag eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und eine Gefährdung der Demokratie vorgeworfen. Er kritisierte unter anderem den Ausschluss von AfD und BSW von der Münchner Sicherheitskonferenz. Der FDP-Vorsitzende, Christian Lindner, sagte am Rande der Konferenz: „Also vielleicht ist im Verhältnis zu einem kompliziert gewordenen Freund USA eine ein bisschen weniger reflexhafte Antwort erforderlich, dafür etwas mehr kritische Selbstprüfung.“ Hinter den Kulissen brauche es dagegen „das harte Vertreten unserer deutschen Interessen. Samtpfötigkeit ist auch kein guter Rat gegenüber der neuen Administration.“
US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Tagen ohne Absprache mit europäischen Regierungsvertretern Initiativen und Vorschläge sowohl für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine als auch für den Nahost-Konflikt vorgelegt. Seine Pläne für eine Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen stießen nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei arabischen Verbündeten der USA wie Jordanien und Ägypten auf massive Kritik. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte zuvor in Brüssel gesagt, die Europäer seien weitgehend allein in der Pflicht, die Ukraine künftig zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern.