Verkehr Thüringen muss Großteil problematischer Brücken noch prüfen
Außerplanmäßige Sperrungen oder gar Abrisspläne gibt es in Thüringen bislang nicht. Doch bei 40 von 64 problematischen Brücken stehen noch Prüfungen aus. Im Juli könnte es Neuigkeiten geben.

Erfurt - Nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke dauern die Sonderprüfungen bei bauähnlichen Brücken in Thüringen weiter an. Das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr hat bislang 24 der 64 Brücken im Bundesland überprüft, bei denen nach Ansicht der Behörde eine ähnliche Spannungsrisskorrosion entstehen könnte wie bei der Carolabrücke. Die Korrosion hatte nach Ansicht von Experten zum Teileinsturz des Bauwerks in Dresden geführt. Die Sonderprüfungen hatte das Landesamt noch im September vergangenen Jahres auf den Weg gebracht.
Werrabrücke in Walldorf gilt als besonders problematisch
Die Bauwerke seien in Prioritätsgruppen eingeteilt worden, die relevantesten Ergebnisse werden im Juli dieses Jahres erwartet. Weitere Erkenntnisse sollen bis zum November folgen.
Die wichtigsten betroffenen Bauwerke sind laut Landesamt die Talbrücke bei Prößdorf in Ostthüringen sowie die Werrabrücke, die den Meininger Ortsteil Walldorf mit der Bundesstraße 19 verbindet.
Dieses Bauwerk wird nach Auskunft der Behörde bereits seit Jahren ununterbrochen per Schallemissionsmonitoring auf Spannungsrisse überwacht. Der Verkehr wurde dort auf maximal 16 Tonnen Fahrzeuggesamtgewicht eingeschränkt. Die Brücke wird mittlerweile halbjährlich kontrolliert und soll im kommenden Jahr ersetzt werden. Bei vier weiteren Brücken wurde der Prüfrhythmus von drei Jahren auf ein Jahr verkürzt.