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Gesetzesreform geplant Tierschutzbund kritisiert Eckpunkte für neues Jagdgesetz

Eine Reform des Jagdgesetzes sorgt für Kritik. Sollen bei der Ausbildung von Jagdhunden auch lebende Tiere eingesetzt werden dürfen? Zwischen Tierschützern und Jägern gehen die Meinungen auseinander.

Von dpa 24.01.2025, 18:33
Tierschützer kritisieren unter anderem, dass weiterhin der Abschuss von Katzen erlaubt sein soll. (Symbolbild)
Tierschützer kritisieren unter anderem, dass weiterhin der Abschuss von Katzen erlaubt sein soll. (Symbolbild) Philipp Schulze/dpa

Hannover - Tierschützer kritisieren die von der Landesregierung vorgelegten Eckpunkte für eine Reform des niedersächsischen Jagdgesetzes. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes und dem dazugehörigen Landestierschutzverband Niedersachsen ist der Tierschutz unzureichend. „In der finalen Verfassung des Eckpunktepapiers wurden alle tierschutzrelevanten Punkte verwässert. Selbst der Abschuss von freilebenden Katzen bleibt erlaubt“, sagte der Leiter des Wildtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund, James Brückner, in einer Mitteilung. Das Papier sei eine Enttäuschung. 

Die Tierschützer kritisieren unter anderem, dass nach dem Eckpunktepapier weiterhin der Abschuss von Katzen erlaubt sein soll. In einem der ersten Entwürfe sei noch ein Abschussverbot von Katzen ebenso wie für Hunde vorgesehen gewesen, teilte der Tierschutzbund mit. 

Streit gibt es auch um die Frage, ob die Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Tieren wie Füchsen oder Enten erlaubt bleiben soll oder verboten wird. Die Landesjägerschaft ist für die bestehende Regelung. Laut dem Tierschutzbund sei eigentlich ein Verbot angedacht gewesen, das Eckpunktepapier sehe nun aber weiterhin die Ausbildung von Jagdhunden etwa in Schwarzwildgattern vor. 

Landesjägerschaft übt auch Kritik und plant Demo

„Wir appellieren nun an die Mitglieder des niedersächsischen Landtags, sich im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens für wirkliche Verbesserungen im Sinne des Tierschutzes einzusetzen und nicht nur einseitig mit der Jägerschaft zu kommunizieren“, sagte der Landesvorsitzende des Tierschutzverbandes, Dieter Ruhnke. 

Die Landesjägerschaft wiederum sieht das Eckpunktepapier zur Reform ebenfalls skeptisch, aber aus anderen Gründen. Zwar habe Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) auf den ersten Blick viele Positionen abgeräumt und sei auf die Argumente der Jägerschaft eingegangen, doch es gebe Hintertüren und Widersprüche, teilte die Landesjägerschaft mit. Die Jägerschaft plant deshalb eine Demonstration in Hannover am kommenden Donnerstag (30. Januar).