Messergewalt Tödlicher Stich in den Hals – 40-Jähriger vor Gericht
Zwei Männer geraten vor einem Wohnhaus in Berlin-Neukölln in einen Streit. Einer soll sich durch den anderen verfolgt gefühlt haben. Erst schubsen sie sich, dann kommt ein Cuttermesser ins Spiel.
Berlin - Vier Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 34-Jährigen steht der mutmaßliche Täter vor dem Berliner Landgericht. Der 40-Jährige soll in einem Streit ein Cuttermesser gezogen und das Opfer am Hals getroffen haben. Die Anklage lautet auf Totschlag.
Der 40-Jährige gab zu Prozessbeginn zu, ein Messer eingesetzt zu haben. Damit habe er jedoch „nur herumfuchteln“ und Angst machen wollen. Es habe für ihn keinen Grund gegeben, den anderen Mann zu verletzen oder zu töten.
Der Angeklagte, ein libanesischer Staatsangehöriger, und der 34-Jährige waren laut Ermittlungen am 9. August gegen 20.25 Uhr auf dem Gehweg vor einem Wohnhaus in Berlin-Neukölln in Streit geraten. Der 40-Jährige habe damals dort gewohnt. Das spätere Opfer soll in dem Haus eine Frau besucht haben, mit der der Angeklagte kurze Zeit zuvor eine sexuelle Beziehung hatte. Mit einem Cuttermesser habe der 40-Jährige dem Opfer tief in die linke Halsseite gestochen, heißt es in der Anklagte. Der 34-Jährige sei zwei Tage später in einem Krankenhaus gestorben.
„Wir standen Gesicht an Gesicht“
Das Cuttermesser habe sich in seiner Tasche befunden, weil er es für die Arbeit gebraucht habe, erklärte der angeklagte Gartenbauhelfer. Zum Streit sei es gekommen, weil der 34-Jährige ihm vorgeworfen habe, er würde ihn verfolgen. „Er kam auf mich zu, wir standen Gesicht an Gesicht, schubsten uns dann.“
Er habe das Messer gezogen, um den Mann einzuschüchtern und eine Eskalation zu verhindern. Doch der 34-Jährige habe ihn ins Gesicht geschlagen. Es sei zu einem Gerangel gekommen - „dann fasste er sich an den Hals“.
Der Angeklagte sagte weiter, Eifersucht habe keine Rolle gespielt. Er habe nicht gewusst, ob es sich bei dem Mann um den neuen Partner der Nachbarin handelte, mit der bis kurz vor dem Geschehen eine Affäre hatte. Nach der Tat sei er weggelaufen, habe sich aber wenig später der Polizei gestellt. Die Verhandlung wird am 12. Dezember fortgesetzt.