Fußball-Bundesliga „Relativ egal“: Undav sieht Traum-Comeback gelassen
Das nennt man ein Comeback. Nationalstürmer Undav kommt nach langer Verletzungspause als Joker zurück - und trifft gleich für den VfB Stuttgart. Die Zeiten beim FC Augsburg dürften unruhiger werden.
Augsburg - Nationalstürmer Deniz Undav hat dem VfB Stuttgart bei seinem von den mitgereisten Fans stürmisch bejubelten Comeback einen erfolgreichen Auftakt ins neue Fußball-Jahr beschert. Gerade einmal vier Minuten nach seiner Einwechslung läutete Undav mit seinem sechsten Saisontor (65. Minute) beim 1:0 (0:0) gegen den FC Augsburg die Aufholjagd des deutschen Vizemeisters auf die internationalen Ränge ein.
„Überragend, es ist wieder schön auf dem Platz zu sein und wieder Fußball spielen zu dürfen“, kommentierte Undav bei DAZN seine erfolgreiche Rückkehr. „Ich konnte der Mannschaft heute zum Glück helfen mit dem Tor und den drei Punkten.“ Eigentlich sei ihm das Tor aber „relativ egal“ gewesen, fügte er bescheiden hinzu.
Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß verbesserte sich dank ihres zuvor zwei Monate lang fehlenden Torjägers mit nun 26 Zählern auf den siebten Tabellenplatz. Die Schwaben sind schon sechs Spiele am Stück ungeschlagen gegen den FCA. Augsburg hingegen muss mit 16 Punkten aufpassen, nicht noch weiter nach unten zu rutschen. Für Trainer Jess Thorup dürften die Zeiten unruhiger werden.
Wiedersehen für Demirovic
Da war er wieder vor 30.660 Zuschauern: Zwei Jahre hatte Ermedin Demirovic für den FC Augsburg Tore geschossen, ehe er im Sommer nach Stuttgart gewechselt war. Der frühere Kapitän der Fuggerstädter machte früh deutlich, wie schwer sein Verlust sportlich für die Hausherren wiegt. Mit zwei Kopfbällen in der 5. und 20. Minute war Demirovic nah an der Führung für die Gäste dran - doch ein anderer Angreifer sollte ihm später die Show stehlen.
Thorup wollte „Intensität“ und „offensives Mindset“ seiner Mannschaft sehen. Doch die druckvollen Stuttgarter ließen erstmal gar nicht zu, dass diese Eigenschaften des Rivalen zum Vorschein kamen.
Dahmen erhält den Vorzug
Im Tor entschied sich Thorup für einen Wechsel. Finn Dahmen durfte 414 Tage nach seinem letzten Bundesligaeinsatz von Beginn an für die bisherige Nummer eins Nediljko Labrovic ran. Er musste mitansehen, wie seine Teamkollegen erst Ende der ersten Hälfte in der Offensive etwas mutiger wurden. Der Schuss von Robert Gumny (41.), der für den erkrankten Marius Wolf auf der rechten Seite beginnen durfte, war nach einem Abpraller aber zu schwach geschossen.
Da war Maximilian Bauer schon gar nicht mehr auf dem Rasen. Der Verteidiger hatte schon früh einen Ball an den Kopf bekommen und musste schließlich mit Schwindelgefühl gegen Noahkai Banks (29.) ausgewechselt werden.
Undav kommt, Undav trifft
Die von Thorup schon vor dem Anpfiff geforderte Intensität war zum Start der zweiten Hälfte voll da. Die Augsburger liefen die Stuttgarter aggressiver an. Das Spiel des VfB war in dieser Phase zerfahren und behäbig.
Jubel im Stuttgarter Block brandete auf, als Nationalstürmer Undav (61.) für Demirovic eingewechselt wurde. Der Jubel wurde kurz danach umso größer, als der Nationalspieler nach einem Lupfer von Angelo Stiller die Führung für den VfB schoss. Eine vermeintliche Abseitsposition erkannte der Video-Referee zur Erleichterung der Stuttgarter Delegation nicht.