Künstliche Intelligenz Tricksen mit ChatGPT - Wie Hochschulen mit KI-Tools umgehen
Mit Hilfe von Text-Robotern wie ChatGPT können in wenigen Sekunden ganze Hausarbeiten verfasst werden. Das stellt die Universitäten in Berlin vor neue Herausforderungen.
Berlin - Für viele Studierende in Berlin ist ChatGPT schon längst zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden - zum Teil wird der Chatbot aber auch missbräuchlich verwendet. An der Freien Universität (FU) etwa gab es bereits einzelne Verdachtsfälle der Täuschung wegen der unerlaubten Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), wie Pressesprecher Goran Krstin der Deutschen Presse-Agentur sagte.
„Gemäß der Rahmenstudien- und -prüfungsordnung wird die unerlaubte Nutzung von KI als Benutzung nicht zugelassener Hilfsmittel bzw. Täuschung gewertet und kann zum Nichtbestehen der Prüfung führen“, erklärte Krstin.
Mündliche Prüfung statt Hausarbeit
Der Humboldt-Universität (HU) und der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) sind Verstöße durch den unerlaubten Einsatz von KI offiziell nicht bekannt. Wie viele anderen Universitäten verbiete die HWR Studierenden die Verwendung von KI grundsätzlich nicht, sagte Sprecherin Sylke Schumann. Wenn KI-Tools für eine Prüfung verwendet würden, müsse das aber in einer Eigenständigkeitserklärung entsprechend vermerkt werden. „Zusätzlich werden alternative Prüfungsformen als Ersatz für Hausarbeiten diskutiert und angeboten.“
Ähnlich handhabt es die HU. Dozentinnen und Dozenten wird zum Beispiel empfohlen, Wissen nicht in Hausarbeiten, in denen leicht getrickst werden kann, sondern in mündlichen Prüfungen oder vor Ort geschriebenen Klausuren abzufragen, wie Sprecherin Christiane Rosenbach sagte.
Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen
Für die Erkennung von Plagiaten benutzen HU und HWR eine spezielle Software. Eine verlässliche Erkennung von mit KI verfassten Texten sei damit aber nicht möglich, sagte Schumann von der HWR.
Die Unis stehen KI grundsätzlich offen gegenüber und bieten zum Teil Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops an. „Die Hochschulen tauschen sich hinsichtlich der breiten Einsatzmöglichkeiten von KI in Lehre, Forschung und Verwaltung untereinander aus“, sagte Rosenbach. Eine gemeinsame KI-Strategie gebe es nicht.