1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Verbrechen an Minderjährigen: „U-Ausschuss Kindesmissbrauch“: Fokus jetzt auf Schutznetz

Verbrechen an Minderjährigen „U-Ausschuss Kindesmissbrauch“: Fokus jetzt auf Schutznetz

Wie erkennen Kinder- und Jugendmediziner Missbrauch, der nicht auf den ersten Blick zu sehen ist? Der U-Ausschuss des Landtags hört dazu hochkarätige Experten an.

Von dpa 14.03.2025, 03:30
Was ist Stand der Wissenschaft, um möglichst alle Arten von Missbrauch in der Kinder- und Jugendmedizin aufspüren zu können? Dieser Frage wendet sich nun der Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags zu. (Archivbild)
Was ist Stand der Wissenschaft, um möglichst alle Arten von Missbrauch in der Kinder- und Jugendmedizin aufspüren zu können? Dieser Frage wendet sich nun der Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags zu. (Archivbild) Guido Kirchner/dpa

Düsseldorf - Der Untersuchungsausschuss (U-Ausschuss) des nordrhein-westfälischen Landtags zum Missbrauchskomplex Lügde wendet sich einem neuen Themenkomplex zu. Ab heute (10 Uhr) nimmt das Gremium gezielt den Bereich „Opferschutz und Gesundheitsfürsorge“ in seinen Fokus. 

Unter anderem soll es dabei um die Frage gehen, wie die Einrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin untereinander vernetzt sind, um sicherzustellen, dass sexueller Missbrauch auch dann erkannt wird, wenn er nicht auf den ersten Blick auf Grundlage klassischer Untersuchungsbefunde zu sehen ist. 

Um einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu erhalten und zu hinterfragen, ob und wie dieser systematisch in der Praxis verankert wird, beginnt der U-Ausschuss mit der Anhörung von vier Sachverständigen.

Auslöser: Die monströsen Verbrechen von Lügde

Der jahrelange sexuelle Missbrauch auf dem Campingplatz Eichwald im lippischen Lügde an der Landesgrenze zu Niedersachsen hatte nach Bekanntwerden der monströsen Verbrechen im November 2018 bundesweit für Entsetzen gesorgt. Über viele Jahre waren bis Ende 2018 zahlreiche Kinder von mehreren Männern sexuell missbraucht und vergewaltigt worden. 

Die beiden Haupttäter waren 2019 vom Landgericht Detmold zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der NRW-Landtag hatte 2019 einen Untersuchungsausschuss eingesetzt und in dieser Wahlperiode neu aufgelegt. Bislang ging es unter anderem um die Rolle der Jugendämter und die Arbeit der Polizei.