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Kriminalität Ukrainerin in Berliner Wohnung attackiert: Bewährungsstrafe

Als der Krieg in ihrem Heimatland ausbricht, wird einer jungen Ukrainerin eine Unterkunft in Berlin angeboten. Doch der Mann, der sie am Bahnhof abholt, wird in seiner Wohnung sexuell übergriffig.

Von dpa 10.12.2024, 15:34
Eine junge Ukrainerin wurde Opfer eines Mannes, der ihr eine Unterkunft in Berlin angeboten hatte. (Symbolbild)
Eine junge Ukrainerin wurde Opfer eines Mannes, der ihr eine Unterkunft in Berlin angeboten hatte. (Symbolbild) Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Weil er eine aus der Ukraine geflüchtete Frau in seiner Wohnung in Berlin sexuell attackiert hatte, ist ein 37-Jähriger zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach den Mann der Vergewaltigung sowie der Körperverletzung, sexuellen Nötigung und Freiheitsberaubung schuldig.

Bereits im Vorfeld des Prozesses hatte der geständige Angeklagte ein Schmerzensgeld von 20.000 Euro an die inzwischen 28-Jährige gezahlt. Der 37-Jährige habe die Frau angegriffen und über Stunden eingesperrt, hieß es im Urteil. Sie habe Todesangst erlitten.

Nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte der Mann der jungen Schriftstellerin angeboten, bei ihm in Deutschland vorübergehend zu leben. Beide hätten sich bereits zwei Jahre zuvor über das Internet kennengelernt, hieß es im Prozess. Als die Frau am 28. Mai 2022 am Berliner Hauptbahnhof ankam, sei sie vom Angeklagten abgeholt worden.

Knapp zwei Tage später gelang ihr die Flucht

In einer Wohnung in Berlin-Köpenick soll er sie am nächsten Tag sexuell bedrängt haben. Die Frau habe „mehrmals seine Hand weggeschlagen“, so die Anklage. In der Nacht habe er sexuelle Handlungen erzwungen. Sie habe wiederholt „Nein!“ geschrien. Er habe der Frau dann Mund und Nase zugehalten, ihr das Mobiltelefon abgenommen, sie gewürgt, ins Gesicht geschlagen und die Wohnungstür abgeschlossen. Knapp zwei Tage später war der jungen Schriftstellerin die Flucht gelungen.

Der Prozess war im ersten Anlauf im September 2023 gescheitert. Damals hatte der Angeklagte behauptet, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich gewesen. Weil er seine damalige Verteidigerin dann ablehnte, musste die Verhandlung abgebrochen werden. Danach hatte sich der 37-Jährige ins Ausland abgesetzt. Im Juni wurde er auf der indonesischen Ferieninsel Bali wegen einer Reihe von Angriffen und Sachbeschädigungen festgenommen. Etwa einen Monat später kehrte er freiwillig nach Deutschland zurück und wurde bei der Einreise verhaftet.

Dem Urteil war eine Verständigung der Prozessbeteiligten vorausgegangen. Das Geständnis des 37-Jährigen erfolgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Gericht erteilte dem Angeklagten zudem die Weisung, keinen Kontakt zu der 28-Jährigen aufzunehmen. Strafmildernd wurde unter anderem das gezahlte Schmerzensgeld berücksichtigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.