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Neuwahl Umfrage sieht AfD in Brandenburg bei Bundestagswahl vor SPD

Die SPD gewann die Bundestagswahl vor vier Jahren auch in Brandenburg. In einer neuen Befragung liegt eine andere Partei vorn - auch bei der Sonntagsfrage zur Landtagswahl.

Von dpa 28.01.2025, 18:30
In einer Umfrage des Instituts Insa zur Bundestagswahl liegt die AfD in der Sonntagsfrage in Brandenburg vorn (Illustration).
In einer Umfrage des Instituts Insa zur Bundestagswahl liegt die AfD in der Sonntagsfrage in Brandenburg vorn (Illustration). Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Potsdam/Frankfurt (Oder)/Cottbus - Die AfD liegt in einer Umfrage dreieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl in Brandenburg deutlich vorn. Die Partei kommt in der Sonntagsfrage auf 28 Prozent der Stimmen, die SPD erreicht 20 Prozent und die CDU 19 Prozent, wie die Befragung des Instituts Insa für „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ), „Märkische Oderzeitung“ (MOZ) und „Lausitzer Rundschau“ (LR) ergab. 

Damit würde die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren in Brandenburg (18,1 Prozent) knapp zehn Prozentpunkte zulegen. Sie liegt auch über den aktuellen bundesweiten Umfragewerten für die Partei. Die AfD wird bundesweit und in Brandenburg vom jeweiligen Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

SPD würde zur vorherigen Bundestagswahl verlieren

Die SPD, die 2021 auf 29,5 Prozent kam und alle zehn Direktmandate im Land holte, würde fast zehn Punkte verlieren. Sie liegt aber über den bundesweiten Umfragewerten. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz tritt wieder in Potsdam als Direktkandidat an. Die CDU, die 2021 auf 15,3 Prozent kam, könnte zwar zulegen. Sie bliebe aber deutlich hinter dem Bundestrend in Umfragen zurück.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals bei einer Bundestagswahl antritt, erreicht in der Umfrage 11 Prozent. Die Grünen kommen auf 7 Prozent (2021: 9.0 Prozent), die Linke liegt bei 6 Prozent (2021: 8,5 Prozent) und die FDP bei 3 Prozent (2021: 9,3 Prozent).

Sonntagsfrage für Landtagswahl: AfD ebenfalls vorn

Bei einer Kanzler-Direktwahl des Bundeskanzlers läge AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in der Insa-Umfrage mit 29 Prozent vor Scholz mit 20 Prozent, Unions-Kandidat Friedrich Merz käme auf 14 Prozent und Grünen-Kandidat Robert Habeck auf 8 Prozent. Knapp ein Viertel gab aber an, für keinen von ihnen stimmen zu wollen.

Die AfD läge mit 29 Prozent ebenfalls vorn, wenn jetzt in Brandenburg Landtagswahl wäre. Die SPD, die die Wahl im September 2024 mit 30,8 Prozent vor der AfD gewann, käme auf 25 Prozent. Eine Koalition mit dem BSW, das erneut 13 Prozent erreichte, hätte keine Mehrheit mehr. Die CDU würde auf 17 Prozent steigen. Die Linke wäre mit 5 Prozent wieder im Landtag, die Grünen scheiterten jedoch wieder mit 3 Prozent wie die Freien Wähler mit 2 Prozent.

Wenig Vertrauen in neue SPD/BSW-Koalition

Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten gab an, dass es der neuen Rot-Lila-Koalition zutraut, die Probleme Brandenburgs zu lösen. Fast die Hälfte (47 Prozent) sieht das anders.

Für die Umfrage wurden 1.000 Menschen in Brandenburg ab 16 Jahren zwischen 20. und 27. Januar befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.