Unstrut-Hainich-Kreis Großbrand nach Explosion in Bothenheilingen
Ein Großbrand hat im Ortskern des kleinen Fachwerkdorfes Bothenheilingen gewütet. Menschen kamen ersten Erkenntnissen nach nicht zu Schaden. Das Löschen wurde erschwert, weil zwischenzeitlich das Wasser ausging.
Bothenheilingen/dpa - Eine Gasexplosion und ein Großbrand haben am Montag in der kleinen Gemeinde Bothenheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis für massive Zerstörung gesorgt.
Riesige Rauchwolken standen über dem Ortskern, aus mehreren Gebäuden schlugen Flammen, die historische Bausubstanz erlitt große Schäden. Ersten Erkenntnissen zufolge gab es keine Verletzten. Für zusätzliche Probleme sorgte, dass zwischenzeitlich das Löschwasser ausging.
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Ein Vierseitenhof, in dem auch eine Tischlerei untergebracht war, brannte nach Angaben einer Polizeisprecherin bis auf die Grundmauern nieder. Ein Mehrfamilienhaus ging nach der Explosion einer Gasflasche in Flammen auf. Zur Schadenshöhe sagte die Polizeisprecherin: «Eine Million wird nicht ausreichen.»
Ersten Erkenntnissen zufolge kam es zunächst zu einem technischen Defekt an einer Maschine in der Tischlerei. Wenig später explodierte dann der Gasbehälter - in ersten Meldungen der Polizei war noch von einem Treibstofftank die Rede gewesen. Inwieweit die beiden Ereignisse im Zusammenhang standen, war zunächst unklar.
Bei dem Brand verloren 15 Bewohner des Vierseitenhofs ihre Wohnungen, darunter eine vierköpfige Familie, die erst vor zwei Tagen in den Urlaub gefahren war, wie Anwohner berichteten. In dem Gebäude befand sich auch ein Saal, der für zahlreiche Feiern im Ort genutzt wurde. In dem betroffenen Mehrfamilienhaus wohnten sechs Menschen.
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In dem Ortsteil der Stadt Nottertal-Heilinger Höhen, einer 450-Seelen-Gemeinde, gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser. Die Löscharbeiten wurden erheblich erschwert, weil das Löschwasser ausging. Nachdem Bauern um Hilfe gebeten worden waren, kamen im Minutentakt Tankwagen von Landwirten und auch Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren, die neues Löschwasser heranschafften.
Feuerwehren aus der Umgebung bis nach Gotha und Eisenach waren mit rund 200 Kräften im Einsatz. Einige der Feuerwehrleute hatten wegen der großen Hitze mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Auch die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, sie riegelte die Zufahrten zu dem Ort, passieren durfte zunächst niemand. Ein Mann wollte dies nicht akzeptieren und wurde dabei beobachtet, wie er mit einem Fahrrad an der Absperrung vorbei fuhr, nachdem er kurz zuvor dort gestoppt worden war. «Ich mache mir Sorgen, verdammt», sagte er nach Augenzeugenberichten.
Nachdem der Einsatz der Rettungskräfte in den Mittagsstunden begonnen hatte, bauten das Technische Hilfswerk und der Katastrophenschutz am frühen Abend ein Einsatzzentrum am Ortseingang auf. Dort wurde auch eine Verpflegungsstation für die Helfer eingerichtet. Zudem nahmen Notfallseelsorger sich der Betroffenen an. Es wurde damit gerechnet, dass die Löscharbeiten sich mindestens bis in die Nachtstunden hinziehen würden.