Feiertage Unter einem Tannenbaum - an Heiligabend nicht allein sein
Gemeinsam feiern: In Berlin und Brandenburg gibt es viele Angebote gegen Einsamkeit an Heiligabend. Auf Alleinstehende warten etwa kostenfreie Galas mit festlichen Essen.
Berlin - In Berlin und Brandenburg gibt es für Alleinstehende viele Möglichkeiten, Weihnachten in Gesellschaft zu feiern. Neben den Gottesdiensten im Advent und an Heiligabend sind mehrere Veranstaltungen geplant, damit niemand - egal ob jung oder alt - einsam sein muss.
Die Nachfrage steigt - Beispiele sollen Hilfsbereitschaft zeigen
Die Berliner nebenan.de-Stiftung etwa ruft im Rahmen der Initiative „Wir Weihnachten“ zu Nachbarschaftsaktionen in der Adventszeit und an den Weihnachtstagen auf. Mehrere Hundert Aktionen stehen in Berlin und Brandenburg zur Auswahl, um Einsamkeit zu lindern. Dazu gehören unter anderem ein Weihnachtsflohmarkt, Weihnachtskonzerte, gemeinsames Singen und ein ukrainischer Abend. Bundesweit sind bislang rund 3.700 Weihnachtsaktionen angemeldet.
„Wir Weihnachten“ findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Damit wolle die Stiftung nicht nur Menschen zusammenbringen, sondern auch „das Thema aus der Tabuzone“ holen, hieß es. Es gehe auch darum, gute Beispiele von Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft sichtbar zu machen.
Das Paul Gerhardt Stift in Berlin-Wedding bietet seit 2019 an Heiligabend eine Veranstaltung speziell für Alleinstehende an. „Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr“, sagte eine Sprecherin. Für Christvesper, festliches Essen und Weihnachtsgeschichten, kann sich jeder bis zum 18. Dezember anmelden. „Es geht darum, dass man zusammen ist.“ Durch diesen Abend seien schon oft Kontakte entstanden, die auch noch über den Abend hinaus bestünden.
Gemeinsames Weihnachtsessen - Gala in Berlin und Brandenburg
Nach Berlin-Pankow und Oranienburg lädt die sogenannte Heiligabend-Gala ein. Die Veranstaltung findet seit 1992 an Weihnachten in Berlin und seit dem vergangenen Jahr auch in Brandenburg statt. „Zu dieser festlichen Gala sind Menschen eingeladen, die sich alleine fühlen, von Familientraditionen gestresst sind oder einfach mal anders feiern wollen“, heißt es. Es gibt ein Buffet und ein Programm mit Livemusik.
In Berlin-Reinickendorf lädt die Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) an Weihnachten einsame und bedürftige Seniorinnen und Senioren ein. Wie im vergangenen Jahr ist ein festliches Essen und das Verteilen von Geschenken geplant. Einladungen verteilt der Fachbereich Senioren des Bezirksamts, das bis zum 20. Dezember Gäste-Empfehlungen entgegennimmt.
„Keiner bleibt Allein“ vermittelt Weihnachtstreffen
Junge Erwachsene und Menschen mittleren Alters können sich Online über die Initiative „Keiner bleibt Allein“ finden. Diese vermittelt über Instagram und Facebook Menschen im deutschsprachigen Raum miteinander. Nach der Anmeldung sucht die Initiative andere Teilnehmer in der gleichen Stadt oder Region, die Weihnachten auch nicht für sich bleiben möchten. Im vergangenen Jahr habe die Initiative mehr als 8.000 Vorschläge vermittelt, sagte der Gründer Christian Fein.
Die Silbernetz-Hotline ist ganzjährig für Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren aktiv. Die Telefongespräche seien anonym, vertraulich und kostenfrei, so die Sprecherin des Berliner Vereins. In diesem Jahr hätten bereits rund 185.000 Gesprächssuchende bei Silbernetz angerufen, derzeit täglich bis zu 250. Das seien etwa 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so Silbernetz. Viele Anrufe gingen vor allem nachts ein.
Einsame Seniorinnen und Senioren stoßen bei der Hotline über die Weihnachtsfeiertage sogar rund um die Uhr auf ein offenes Ohr. Ab dem 24. Dezember bis zum 1. Januar 2025 ist die Hotline ganztägig erreichbar.