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Wirtschaft in Berlin Unternehmen erwarten für 2025 keinen Aufschwung mehr

Viele Unternehmen in Berlin und Brandenburg haben das erste Halbjahr einer Umfrage zufolge wirtschaftlich abgehakt. Sie sehen keine Chance auf einen Aufschwung. Das gilt aber nicht für alle Branchen.

Von dpa 12.03.2025, 11:43
Auch in Berlin beklagen viele Unternehmen einen hohen bürokratischen Aufwand und den Fachkräftemangel.
Auch in Berlin beklagen viele Unternehmen einen hohen bürokratischen Aufwand und den Fachkräftemangel. Jens Kalaene/dpa

Berlin - Die offene Regierungssituation in Deutschland sorgt in der Berliner und Brandenburger Wirtschaft weiter für Unsicherheit - die Stimmung ist einer Verbandsumfrage zufolge entsprechend schlecht. Viele Unternehmen hätten das erste Halbjahr 2025 wirtschaftlich bereits abgehakt, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg (UVB), Alexander Schirp. Die Erwartungen für Umsatz, Investitionen und Beschäftigung zeigten überwiegend nach unten. 

Bei der Umfrage unter den jeweiligen Branchenverbänden gingen demnach rund 57 Prozent von einer schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr aus. 40 Prozent erwarten eine stabile Lage und lediglich drei Prozent rechnen mit einer Verbesserung. 

Start-up-Branche als einzige optimistisch

Diese optimistische Minderheit bestehe fast ausschließlich aus der Start-up-Szene, betonte Schirp. Fast ein Drittel der rund sieben Milliarden US-Dollar, die im vergangenen Jahr in die deutsche Start-up-Wirtschaft investiert worden seien, sei nach Berlin geflossen. Insbesondere für Gründungen im Bereich Künstliche Intelligenz sei die Hauptstadt ein wichtiger Standort. Der Großkonzern Siemens betreibe in Berlin zudem seine Sparte Digitale Industrie. Die Branche gehe davon aus, dass sich die Investitionen auch im laufenden Jahr auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen werden. 

In den meisten anderen Branchen jedoch sind die Erwartungen deutlich schlechter. Die UVB gehen für das laufende Jahr von einem Wirtschaftswachstum in Berlin und Brandenburg von jeweils rund einem halben Prozent aus. Das wäre zwar immer noch etwas mehr als die großen Wirtschaftsinstitute bundesweit erwarten. Doch die wirtschaftlich überproportionale Dynamik in der Hauptstadtregion habe deutlich nachgelassen, sagte Schirp. 

Die Unternehmen beklagten vor allem die Unsicherheit infolge der Bundestagswahl. Belastend seien der hohe bürokratische Aufwand sowie der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel.