Gewitter und Sturmböen Verletzte und Schäden: Unwetter in Niedersachsen und Bremen
Das heiße Sommerwochenende in Niedersachsen und Bremen endete mit teils kräftigen Gewittern. Eine Frau wurde schwer verletzt. Für Kinder und Jugendliche in Zeltlagern gingen die Unwetter glimpflich aus.
Hannover/Bremerhaven - Nach dem heißen Sommerwochenende haben kräftige Gewitter und Sturmböen in Niedersachsen und Bremen in der Nacht zu Montag für Unfälle und Schäden gesorgt. In zahlreichen Landkreisen im Nordwesten wurden Bäume umgeknickt und entwurzelt. Bei Hude (Landkreis Oldenburg) wurde nach Polizeiangaben eine 37 Jahre alte Autofahrerin schwer verletzt, als ein abgebrochener Ast die Windschutzscheibe ihres Autos durchschlug. Der Sohn der 37-Jährigen, der sich ebenfalls im Auto befand, blieb unverletzt.
Auch im Emsland fiel in Herzlake ein großer Ast auf ein fahrendes Auto. Dabei wurden die 24 Jahre alte Fahrerin und ihre 27 Jahre alte Beifahrerin leicht verletzt. In Hatten (Landkreis Oldenburg) fiel ebenfalls ein Ast auf eine Landstraße vor ein Auto. Der Wagen wurde zwar beschädigt, der 31 Jahre alte Fahrer blieb jedoch unverletzt.
In Bremerhaven riss sich ein mehr als 200 Meter langes Autotransportschiff vom Pier los und warf einen Werftkran um. Wahrscheinlich wurden aufgrund des Sturms die hinteren Leinen mitsamt dem Poller aus dem Pier gerissen, teilte ein Polizeisprecher mit. Das Frachtschiff sei vom Westufer an das Ostufer getrieben worden und habe dabei auch ein Schwimm- und Trockendock sowie die Kajenanlage beschädigt. Dabei entstand ein großer Sachschaden im hohen sechsstelligen Bereich. Das Schiff wurde später durch Schlepper gesichert und an den ursprünglichen Liegeplatz zurückgebracht.
Auch Zeltlager waren von dem Gewitter am Sonntagabend betroffen: Im Landkreis Diepholz mussten vorübergehend fast 1700 Kinder, Jugendliche und Helfer eines Lagers der Jugendfeuerwehr den Zeltplatz verlassen und vorübergehend in einer nahe gelegenen Schule untergebracht werden. Auch bei einem Zeltlager der Jugendfeuerwehr in Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) wurden mehr als 1500 Kinder, Jugendliche und Betreuer aus Vorsichtsgründen vorübergehend in Sporthallen gebracht. Verletzt wurde in beiden Zeltlagern niemand.
In Nordenham stürzten zahlreiche Bäume auf die Fahrbahn. In der Innenstadt fiel ein Ast auf ein Auto, das dabei stark beschädigt wurde. Ein Baum stürzte auf die Außenanlage eines Kindergartens. Weitere Bäume drohten auf die Gebäude zu stürzen, was von der Feuerwehr verhindert wurde. Auch der Zugverkehr war vom Sturm betroffen und musste in Nordenham eingestellt werden.
In das Technikhaus eines Freibads in Bothel (Landkreis Rotenburg) schlug in der Nacht zu Montag ein Blitz ein. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand. Gegen 23 Uhr hatte die Einsatzleitstelle der Feuerwehr eine Warnung für einen Chlorgasaustritt aufgrund des Blitzeinschlags herausgegeben. Gegen 1 Uhr folgte dann die Entwarnung - die Feuerwehr konnte den Chlorgasaustritt eindämmen.
Die meisten Blitze, die am Sonntag in Niedersachsen zur Erde niedergegangen sind, wurden im Landkreis Emsland registriert. In dem Landkreis waren es 554, wie der Siemens-Dienst BLIDS auf Anfrage mitteilte. Im Landkreis Hildesheim ortete BLIDS 218 Erdblitze, im Landkreis Cloppenburg 202.