Buch über verstorbene Sängerin veröffentlicht Vater arbeitet das Leben von Amy Winehouse auf
London (dpa) l Mitch Winehouse hat mit Hilfe eines Ghostwriters ein Buch über das Leben seiner Tochter geschrieben. Immer wieder muss der 60-Jährige auf Interview-Terminen erzählen, dass Amy Winehouse ("Back to Black") nicht mehr drogenabhängig war, als sie am 23. Juli 2011 im Alter von nur 27 Jahren starb. Immer wieder muss er sagen, dass sie an jenem schicksalhaften Tag im Juli gerade dabei war, mit dem Trinken aufzuhören, als sie rückfällig wurde und mit 4,16 Promille im Blut an einer Vergiftung starb. Immer wieder muss er herauspressen, dass es ihm nicht schlecht dabei ging, als er das Buch schrieb, wohl aber, als er den fertigen Entwurf las.
Erlös geht an eigene Stiftung
Mitch Winehouse versucht gar nicht erst, das Ziel seines Schriftsteller-Debüts zu vertuschen. "Wir wollen Geld verdienen", sagt er. "Wenn das Buch nicht mindestens vier Millionen einspielt, wäre ich enttäuscht."
Winehouse hat den Entschluss gefasst, eine Stiftung in Amys Namen zu gründen. Damit will er Kinder mit "allen möglichen Arten von Krankheiten" unterstützen. Die kompletten Einnahmen aus seinem Buch sollen da hineinfließen. Auch das Geld, das er selbst als Jazz-Musiker verdient, fließe in die Stiftung, sagt er. Amys Nachlass dagegen soll in der Familie bleiben.
Für Mitch Winehouse war die viermonatige Arbeit an der 256 Seiten starken Biografie auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung. In dem Buch zeichnet er auch die frühen Jahre seiner Tochter nach. Als schicksalhaft bezeichnet er die Beziehung zu Amys Ehemann Blake Fielder-Civil, den sie 2007 heiratete. Amy habe bis dahin harte Drogen abgelehnt, er habe sie dazu gebracht, sie dennoch zu nehmen. In dem Buch reflektiert Winehouse auch seine Vaterrolle und lässt ein wenig Selbstkritik zu. "Ich konnte sie beschützen, aber ich konnte sie nicht retten", schreibt er.