Digitalisierung im Luftverkehr Verkehrsminister: Regionaler Flugverkehr zunehmend wichtig
Zwischen den Flugplätzen in Braunschweig und im ostfriesischen Emden liegen 300 Kilometer. Der Betrieb wird künftig aber aus einem Raum überwacht, in dem die Lotsen direkt nebeneinander sitzen.
Braunschweig/Emden - Die Bedeutung von eher kleineren Flughäfen wird nach Einschätzung von Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies steigen. Er sei überzeugt, dass der regionale Flugverkehr weltweit zunehmen werde, sagte der SPD-Politiker. „Innovation und digitale Lösungen sind daher auch im Flugverkehr dringend notwendig, sagte Lies bei der offiziellen Eröffnung eines neuen Kontrollzentrums in Braunschweig, von dem aus auch weit entfernte Flugplätze überwacht werden sollen.
Mit dem sogenannten Remote Tower Center (RTC) am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg soll künftig nicht nur der Betrieb vor Ort, sondern auch die Flugsicherung im rund 300 Kilometer entfernten Flugplatz im ostfriesischen Emden gesteuert werden. Statt von einem eigenen Tower werden die etwa 11.000 Flugbewegungen jährlich künftig mithilfe von Kameras aus der Ferne überwacht.
Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen wird Flugverkehr steigern
Der Großteil, rund 80 Prozent entfallen laut der Emder Flugplatzgesellschaft auf den Flugverkehr mit Helikoptern zu Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee. Für Minister Lies ist klar, dass Offshore-Ausbau eine Menge an zusätzlichen Verkehren mit sich bringen wird. Die Fernüberwachung von Flughäfen ist ihm zufolge eindeutig die Zukunft und eine Lösung für den Fachkräftemangel auch bei der Flugsicherung.
Nach einem erfolgreichen Testbetrieb sollen die vier bislang im Tower in Emden eingesetzten Lotsen in das neue Kontrollzentrum in Braunschweig-Wolfsburg wechseln. Für die Umstellung wurden an der Tower-Kanzel in Emden mehrere Kameras installiert, die den Lotsen aus der Ferne an Bildschirmen einen 360-Grad-Blick ermöglichen sollen. Zusätzlich gibt es steuerbare Einzelkameras, mit denen etwa Einzelobjekte näher betrachtet werden können.