Ärger mit Eltern und Kindern "Keine Erziehung!" - Restaurant sperrt Familien mit Kindern aus - Shitstorm folgt
Betreiber eines Restaurants in Dierhagen an der Ostsee haben die Bewirtung für Familien mit Kindern unter 12 Jahren ausgeschlossen. Mit Kindern gebe es immer wieder Ärger. Die Reaktionen auf die Ankündigung sind gespalten.
Dierhagen/DUR/mad - „Liebe Gäste! Aufgrund vieler unschöner Ereignisse in der Vergangenheit haben wir uns dazu entschlossen, keine Familien mit Kindern unter 12 Jahren mehr zu bewirten. Das Team vom Schipperhus“ - das verkündete das Restaurant im Ostseebad Dierhagen 2022. Warum dieser drastische Schritt der Betreiber?
Immer wieder sei es im Restaurant zu unschönen Begebenheiten gekommen, an denen Familien mit kleineren Kindern beteiligt waren. Es tobe ein regelrechter Kampf der Kulturen. Gäste, die abends in Ruhe gepflegt essen wollen – gegen Eltern mit Kindern, die das nicht zulassen würden. Stammgäste ziehen sich wegen Kinderlärms und anderer Vorfälle bereits zurück, sagt Ricarda Biebl, Betreiberin des Restaurants, gegenüber Bild.
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Restaurant an der Ostsee sperrt Kinder aus: Eltern sind das Problem
„Es tut uns leid, aber nach diesem Abend kommen wir nicht wieder“, so oder so ähnlich hätten sich bereits häufiger Stammgäste aus dem „Schipperhuis“ verabschiedet. Mit dem Aushang ziehe die 49-jährige Biebl nun die Reißleine.
Ihr sei dieser Schritt nicht leicht gefallen, schließlich habe sie selbst vier Kinder, doch sehe sie keine andere Möglichkeit mehr. Das Problem seien dabei eigentlich nicht die Kinder, sondern deren Eltern. Viele würden sich nicht mehr um angemessene Erziehung ihrer Sprösslinge kümmern. Manche Eltern starren nur abwesend ins Handy, während ihre Kinder laut schreiend durch das Lokal stürmen.
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Die Wirtin erinnere sich laut Bericht an einen typischen Vorfall: Der Gastraum war ausgebucht und Stammgäste saßen an einem Tisch neben einem Ehepaar aus München mit einem etwa dreijährigen Kind. Nachdem das Kind die Wände mit Buntstiften bemalt hatte, sei es barfuß mit sandigen Beinen am Tisch herumgeklettert und habe Nudeln mit Tomatensoße gegen die Wand geworfen. Auf die Bitte hin, das Tun des Kindes doch zu stoppen, sei die Wirtin von den Eltern „wüst beschimpft worden – wie eigentlich immer“, wenn sie etwas sagen würde.
Dass die Ankündigung nicht nur Zustimmung finden würde, war klar. Seit das Foto im Netz kursiert, häufen sich verbale Angriffe im Internet gegen das Betreiberpaar. Auf diversen Portalen würden sich inzwischen reihenweise schlechte Bewertungen finden, die sich auf das Kinder-Verbot beziehen. Es gebe aber auch Nutzer, die die Entscheidung loben. Einige geben an, bereits selbst derartige schlechte Erlebnisse in Restaurants erlebt zu haben, weil Eltern ihren Kindern keine Grenzen mehr setzen würden.