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Browser-erweiterung "Honey" Paypal versteckt Skandal-App auf Millionen Handys

Der US-Bezahldienst Paypal hat ohne das Wissen der Nutzer die Browser-Erweiterung "Honey" auf Millionen Apple-Geräten installiert. Diese stand erst kürzlich wegen Betruges in der Öffentlichkeit.

Von DUR/jf 09.01.2025, 15:34
Die Paypal-Tochter "Honey" steht derzeit in der Kritik.
Die Paypal-Tochter "Honey" steht derzeit in der Kritik. Symbolbild: dpa

San José. Bei der Paypal-Tochterfirma "Honey" folgt aktuell ein Skandal auf den nächsten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Browser-Erweiterung ihre eigenen Versprechen nicht einhält. Jetzt kam heraus, dass der US-Bezahldienst die Anwendung auf Millionen Handys installiert hat - ohne Wissen der Nutzer.

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Betroffen sind nur Apple-Geräte, auf denen die Paypal-App installiert ist. Der Nutzer merkt von dem Programm erstmal nichts - erst, wenn in den Einstellungen unter "Apps" die Erweiterungen des Browsers "Safari" bearbeitet werden, sieht man, dass sich "Honey" aufs Handy geschlichen hat.

"Honey" betrügt Nutzer und Youtuber

Die Software soll Kunden automatisch die besten Rabattcodes im Internet suchen. Der Youtuber "Megalag" fand jedoch heraus, dass das Tool oft keine oder nicht die besten Codes findet. Oft werden nur die zwischen der Firma und den Werbetreibenden ausgehandelten Rabatte angezeigt. Zudem scheint die Software Provisionen durch Affiliate-Links von Youtubern zu streichen, die ihnen durch Kooperationen eigentlich zustünden.

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Auch wenn die Erweiterung automatisch auf dem Handy installiert wird, bleibt sie deaktiviert und schlummert im Hintergrund, es sei denn, der Nutzer aktiviert sie explizit. Deinstalliert werden kann "Honey" nicht so einfach - dafür müsste auch Paypal gelöscht werden. Wenn Nutzer keine Lust auf die Extra-Anwendung haben, stellt das kein Problem dar: Bezahlungen können nicht nur über die App, sondern auch über den Browser vorgenommen werden.

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Klage gegen Paypal und "Honey"

Die Enthüllungen über das Unternehmen sorgten für einen Shitstorm, Nutzer und Youtuber kritisierten das Vorgehen von "Honey". Auch eine Klage hat sich die Firma eingehandelt. Der Youtube-Kanal "Legaleagle" befasst sich mit US-amerikanischem Recht und übernimmt den Prozess federführend für mehrere Parteien. Gefordert wird Schadensersatz für die verlorenen Provisionen, außerdem soll "Honey" die betrügerischen Praktiken einstellen.