1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Vermischtes
  6. >
  7. Zwei Polizisten erschossen - Polizei nimmt zweiten Verdächtigen fest

rheinland-pfalz Zwei Polizisten erschossen - Polizei nimmt zweiten Verdächtigen fest

Bei einer Verkehrskontrolle in der Pfalz fallen Schüsse. Zwei Polizeibeamte sterben. Am frühen Abend nahm die Polizei zwei Verdächtige fest.

Aktualisiert: 31.01.2022, 18:23
Ein Polizeiwagen steht an einer Absperrung an der Kreisstraße 22 rund einen Kilometer von dem Tatort entfernt, an dem zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet wurden.
Ein Polizeiwagen steht an einer Absperrung an der Kreisstraße 22 rund einen Kilometer von dem Tatort entfernt, an dem zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet wurden. (Foto: dpa)

Kusel/dpa - Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Pfalz ist ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 32-Jährige sei wie zuvor der gesuchte 38-Jährige im saarländischen Sulzbach gefasst worden, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Fahndungsmaßnahmen liefen aber noch, weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass es weitere Mittäter gebe.

In der Nacht zum Montag waren bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz zwei Polizeibeamte durch Schüsse tödlich verletzt worden.

Der jetzt festgenommene 38-Jährige war in der Vergangenheit wegen Unfallflucht aufgefallen und soll eine Waffenerlaubnis haben. «Wir gehen von mehreren bewaffneten Tätern aus», sagte eine Polizeisprecherin in Kaiserslautern.

Der Verdächtige stamme aus Spiesen-Elversberg im Kreis Neunkirchen, wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Kaiserslautern am Montagnachmittag, rund zwölf Stunden nach der Tat, mitteilten.

Die Hintergründe des Geschehens sind den Angaben zufolge noch unklar. Die Beamten der Polizeiinspektion Kusel seien auf einer routinemäßigen Streifenfahrt unterwegs gewesen. Bei einer Verkehrskontrolle auf der Kreisstraße 22 in Ulmet etwa um 4.20 Uhr seien die tödlichen Schüsse gefallen.

Zwei Tote in der Pfalz: Junge Polizisten starben trotz Schusswesten

Die Polizisten hätten noch selbst eine Funkmeldung absetzen können, sagte ein Polizeisprecher. Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die 24-jährige Polizistin und ihren 29 Jahre alter Kollegen bereits zu spät gewesen.

Dass die beiden mit Kopfschüssen getötet wurden, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Die Schutzwesten reichten aber von der Hüfte bis zum Hals. Die Polizei ging davon aus, dass eine Obduktion angeordnet wird. Zum Fluchtauto wurden zunächst keine Angaben gemacht, wie auch nicht zur Richtung, in die die Täter geflohen waren.

Am Tatort wurden am Montag Spuren gesichert. «Da wird im Moment auf dieser Straße jeder Stein umgedreht», sagte die Polizeisprecherin. Es seien bereits mehr als 50 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese würden nach und nach ausgewertet. Ob darunter eine heiße Spur sei, könne sie noch nicht sagen.

Die Kreisstraße 22 ist bei Mayweilerhof und Ulmet voll gesperrt. Die Polizei bittet die Einwohner, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet. Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0631 3692620 mit der Polizei in Kaiserslautern in Verbindung zu setzen.

Politiker schockiert über tödliche Schüsse auf Polizisten

Mit großer Bestürzung hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf den gewaltsamen Tod der Polizisten in Rheinland-Pfalz reagiert. „Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren“, sagte die SPD-Politikerin am Montag. „Meine Gedanken sind bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer. Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz zeigten sich «zutiefst schockiert» über die tödlichen Schüsse. «Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen», hieß es in einer Mitteilung der beiden SPD-Politiker in Mainz. Die Ministerpräsidentin ordnete Trauerbeflaggung im Land an. Für alle Streifenwagen des Landes ist Trauerflor vorgesehen. Auch andere Bundesländer folgten diesem Schritt für ihre Polizisten.