Soziales Viel Leerstand und Altbauten: Wohntrends in Sachsen-Anhalt
Während sich in manchen deutschen Städten kilometerlange Schlangen für Wohnungsbesichtigungen bilden, steht in Sachsen-Anhalt jede elfte Wohnung leer. Woran liegt das?
Halle - In Sachsen-Anhalt bleiben viele Wohnungen ungenutzt: 2022 stand fast jede elfte Wohnung leer – insgesamt über 111.000, wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilte. Besonders betroffen war Dessau-Roßlau, wo mehr als jede achte Wohnung leer stand. Die Landeshauptstadt hingegen hatte mit knapp sieben Prozent die niedrigste Leerstandsquote.
Altbau prägt den Wohnungsmarkt
Über die Hälfte der Wohnungen im Bundesland war vor 1950 gebaut worden – bundesweit lag der Anteil bei 25 Prozent. Insbesondere für Seniorenhaushalte, die fast die Hälfte der Wohnungsnutzer ausmachten, stellten Altbauten ein Problem dar. Barrierefreiheit, wie schwellenlose Zugänge oder ebenerdige Duschen, war in vielen Wohnungen nicht gegeben.
Wohnraum wird kleiner
Mit einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,9 Personen im Jahr 2023 geht der Trend in Richtung kleineren Wohnungen, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Fast 80 Prozent der Haushalte bestanden aus ein bis zwei Personen, doch kleine Einheiten blieben Mangelware: Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen hatten weniger als 12 Prozent des Bestands ausgemacht. Stattdessen dominierten die Vier-Raum-Wohnungen.