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Hälfte der Vollbeschäftigten Vielen Brandenburgern droht Rente unter 1.300 Euro

Ein Leben lang gearbeitet und doch nur eine Minirente? Bleiben die jetzigen Monatsentgelte auf Dauer, könnten viele Arbeitnehmer in die Altersarmut abgleiten.

Von dpa Aktualisiert: 04.09.2024, 19:31

Potsdam - Fast jedem zweiten sozialversicherungspflichtigen Vollbeschäftigten in Brandenburg droht rechnerisch bei einer Fortsetzung seines aktuellen Einkommens eine Rente von weniger als 1.300 Euro. Das beträfe nach Zahlen von Ende 2023 rund 258.700 der 536.700 vollbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit 45 Versicherungsjahren, wie aus der Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervorgeht. Die Antwort liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Bei einer Rentenzahlung über 40 Jahre würden den Angaben des Ministeriums zufolge sogar knapp 323.200 Frauen und Männer auf eine monatliche Nettorente von weniger als 1.300 Euro kommen – deutlich mehr als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig vollbeschäftigten Arbeitnehmer Brandenburgs. 

Der dpa sagte Wagenknecht: „Wenn jeder zweite Brandenburger Vollzeit-Arbeitnehmer nach 45 Jahren nicht einmal die 1.300 Euro Rente erreicht, die Bundesminister schon für ein Jahr bekommen, dann macht das die Menschen zu Recht wütend.“ Den Angaben zufolge würde bei etwa 336.250 Brandenburger Vollzeitarbeitnehmern mit 45 Versicherungsjahren die Rente unter 1.500 Euro liegen.

Wagenknecht für Volksentscheid am Tag der Bundestagswahl

Nach einem Vorschlag Wagenknechts sollte ein Volksentscheid zum Rentensystem am Tag der Bundestagswahl am 28. September des kommenden Jahres stattfinden. Dabei sollten die Bürgerinnen und Bürger die Wahl haben zwischen der Aktienrente der Ampel-Regierung und einer Rente wie in Österreich, in die alle Berufstätigen einzahlten - auch Abgeordnete und Minister.

Nach den Angaben des Ministeriums beziehen von den bundesweit knapp 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollbeschäftigten nach 45 Versicherungsjahren rechnerisch etwa 6,9 Millionen eine Nettorente von monatlich weniger als 1.300 Euro. Rund 9,8 Millionen haben demnach weniger als 1.500 Euro im Monat. Bei 40 Versicherungsjahren müssten 9,3 Millionen Arbeitnehmer mit einer Nettorente von unter 1.300 Euro auskommen. Für etwa 12,4 Millionen Vollbeschäftigte seien es weniger als 1.500 Euro.