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Brände Vier Teslas in Berlin brennen - Verdacht auf Brandanschläge

Innerhalb von kurzer Zeit stehen in Berlin vier Autos der Marke Tesla an verschiedenen Orten in Flammen. Schnell kommt die Vermutung auf, dass es ein koordinierter Anschlag war.

Von dpa 14.03.2025, 05:51
Da ein politisches Motiv bei dem Brand nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt der Staatsschutz.
Da ein politisches Motiv bei dem Brand nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt der Staatsschutz. Christophe Gateau/dpa

Berlin - Auf vier Autos der Marke Tesla sind in Berlin mutmaßlich Brandanschläge verübt worden. Die Autos standen in der Nacht zu Freitag in einem Zeitraum von etwa einer halben Stunde in weit entfernten Stadtteilen Flammen. Vermutlich wurden sie angezündet, ein politisches Motiv der Täter könne nicht ausgeschlossen werden, teilte die Polizei mit. 

Der für politische Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) der Berliner Polizei ermittelt. Das ist ein Hinweis darauf, dass es sich um Brandanschläge von Extremisten gehandelt haben könnte. 

Auch Tesla-Fabrik am Rande Berlins immer wieder Ziel von Attacken

Die Kritik an Tesla-Firmenchef Elon Musk hat seit seiner Tätigkeit für US-Präsident Donald Trump stark zugenommen. In den USA gab es Anschläge auf Tesla-Lkw. Auch die Tesla-Fabrik am Stadtrand von Berlin, Stromleitungen dorthin und Fahrzeuge waren in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Gewalt.

Durch die aktuellen Brände der Nacht wurden fünf weitere Autos ebenfalls beschädigt. Der erste Tesla brannte gegen 1.40 Uhr in Treptow in der Neuen Krugallee. Dabei wurden zwei andere Autos durch die Hitze teilweise zerstört. 

Um kurz nach 2.00 Uhr meldete ein Passant einen brennenden Tesla in der Albrechtstraße in Steglitz. Kurz darauf standen in der Straße Am Eichgarten ebenfalls in Steglitz zwei weitere Teslas in Flammen. „Alle Fahrzeuge brannten vollständig aus“, so die Polizei. Drei andere parkenden Autos trugen Schäden davon. 

Die mutmaßlich angezündeten Autos reihen sich in eine längere Serie von Protesten und militanten Aktionen gegen den Konzern und seine Produkte, auch in anderen Ländern kam es zu Angriffen. 

Gegen die Tesla-Fabrik bei Berlin demonstrierten Gegner monatelang in Form eines Protestcamps in einem Waldstück in der Nähe. Anfang Februar 2024 wurden in Berlin Brandanschläge auf zwei Tesla-Fahrzeuge und wenig später auch auf Ladesäulen verübt. 

Die Polizei ging von einem linksextremistischen Hintergrund aus. Im Internet wurde ein Bekennerschreiben mit linksextremen Inhalten veröffentlicht. Schon zuvor waren in anderen deutschen Städten Teslas angezündet worden.

Am 5. März 2024 legten Brandstifter Feuer an einen großen Strommast, der auch die Versorgung der Tesla-Fabrik gewährleistete. Die Produktion wurde durch die Sabotage tagelang gestoppt. Die linksextreme „Vulkangruppe“ erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen wegen Terrorismus-Verdacht. 

Mitte Februar 2025 gab es einen Brandanschlag auf einen Kabelschacht der Bahn und einen Funkmast an der Bahnstrecke zur Fabrik. Die Täter begründeten die Aktion im Internet mit Umweltschutz. Ende Februar wurden Baukräne und Signalkabel der Deutschen Bahn angezündet, auch hier tauchten Bekennertexte mit Bezug zu Tesla auf.