In ganz Deutschland „Wähl Liebe“ – CSD-Bewegung ruft zu Demonstrationen auf
Mehr als 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten die Veranstalter bei den queeren Demonstrationen am 15. Februar. Beim Winter-CSD gibt es klare Forderungen.
![Schon im Sommer feierten Menschen den Christopher Street Day. (Archivbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/10/f4e17bcd-cedb-4a6f-8d67-bfd636ec0a1f.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - In mehr als 50 deutschen Städten wollen queere Menschen und Verbündete am 15. Februar auf die Straße gehen und für ihre Rechte demonstrieren. Mit der Kampagne „Wähl Liebe“ fordert die Bewegung um den Christopher Street Day (CSD) einen stärkeren Schutz der Rechte von Minderheiten und die Verteidigung der Demokratie. Die Veranstalter wenden sich auch gegen die aus ihrer Sicht zunehmende politische Hetze.
„Das Kennzeichen einer liberalen Demokratie ist es, wie die Mehrheit mit den Minderheiten in der Gesellschaft umgeht. Als queere Communities erleben wir seit Jahren zunehmende Anfeindungen, verbale und auch körperliche Gewalt“, teilten Kai Bölle und Doreen Hoffmann vom Verein CSD Deutschland mit. Dagegen wolle der Verein ein Zeichen des Zusammenhalts und der Solidarität setzen. „Denn wer heute eine Minderheit angreift, sucht sich morgen schon die nächste aus.“
Erwartet werden demnach mehr als 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Demonstrationen im Winter, die bundesweit um 11.55 Uhr beginnen sollen. Neben Metropolen wie Köln, Berlin, München, Stuttgart, Dresden und Hamburg wird es laut den Veranstaltern auch in vielen mittleren und kleineren Städten sowie Landkreisen Demonstrationen und Veranstaltungen geben. Besonders im ländlichen Raum seien queere Menschen stärker bedroht.
Queere Räume stärker schützen
Zentrale Forderungen sind unter anderem, Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der „sexuellen und geschlechtlichen Identität“ zu ergänzen, queere Räume stärker zu schützen sowie Hasskriminalität und Hatespeech wirksam zu bekämpfen.
Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt und erinnert an Ereignisse am 28. Juni 1969 in New York: Polizisten stürmten damals die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen aus. Der CSD soll an deren Rechte erinnern.